Zärtliche Schwermut: Villagers mit „Darling Arithmetic“ - Popnews

Wien (APA) - Conor O‘Brien kann nicht anders: Auch auf „Darling Arithmetic“, seinem dritten Album als Villagers, versprüht der Ire gleicherm...

Wien (APA) - Conor O‘Brien kann nicht anders: Auch auf „Darling Arithmetic“, seinem dritten Album als Villagers, versprüht der Ire gleichermaßen Zärtlichkeit und Schwermut, gibt intime Einblicke, zerbrechlich und einnehmend. Sich mit dem ewigen Thema Liebe auseinandersetzend, fügen sich die neun Indie-Folk-Stücke konsequent in O‘Briens bisheriges Schaffen - und stehen in ihrer spröden Schönheit doch für sich.

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Das gemeinsame Projekt der Indie-Band Franz Ferdinand und der Synthie-Pop-Legenden Sparks zieht immer weitere Kreise: Wurde zunächst nur eine gemeinsame Tour als FFS (Franz Ferdinand Sparks) angekündigt, soll nun am 5. Juni auch ein gleichnamiges Album erscheinen. Die zwölf Stücke habe man innerhalb von nur 15 Tagen aufgenommen, wobei Grammy-Gewinner John Congleton die Produktion verantwortete. Mit „Piss Off“ gibt es auch bereits eine erste Kostprobe der Zusammenarbeit, die für das restliche Album eingängige, knackige Popnummern verspricht.

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Mit sommerlichen Klängen kann Selah Sue im nur zaghaft in Gang kommenden Frühling dienen: Die belgische Sängerin hat dieser Tage ihr zweites Album „Reason“ vorgelegt, das sich im Unterschied zum selbstbetitelten Vorgänger (2011) eine Spur elektronischer zeigt. Was aber nicht bedeutet, dass Stücke wie das leichtfüßige „Alone“ oder das düster stampfende „Fear Nothing“ weniger Charme versprühen würden. Die 25-Jährige besticht mit einem Gespür für kommerzielle Sounds, die gleichermaßen eingängig wie gehaltvoll daherkommen. Produziert wurden die 13 neuen Songs u.a. von Robin Hannibal und Ludwig Göransson.

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Einer der größten Jazzsängerinnen überhaupt widmet sich der US-Amerikaner Jose James auf seinem aktuellen Album. Für „Yesterday I Had The Blues: The Music of Billie Holiday“ versammelt der 37-Jährige neun von Holiday interpretierte Songs, darunter „Body and Soul“, „Lover Man“ oder „God Bless the Child“. Ist James sonst bekannt für seine Melange aus Tradition und Moderne, wobei er sich gerne im Hip-Hop bedient, ist diese Verneigung entschleunigt und klassisch gehalten. Holiday, deren Geburtstag sich am 7. April zum 100. Mal jährt, habe ihn angesprochen wie sonst kaum ein Künstler, hält James im Booklet fest. „Ich wurde ihr Student, lebte in ihrer Welt.“ Am 6. Juli ist der Sänger im Rahmen des Jazz Fest Wien in der Staatsoper zu Gast.

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Mit leichter Verspätung landet Hoodie Allens Debütalbum „People Keep Talking“ hierzulande: In seiner Heimat ist die Platte des 26-Jährigen US-Amerikaners bereits im Oktober des Vorjahres erschienen. Darauf findet sich durchgestylter, in Popästhetik gehaltener Hip-Hop, getrimmt auf Funktionsfähigkeit in den digitalen Kinder- und Jugendzimmern dieser Welt. Dementsprechend halten sich bei Allen Raps und Gesang die Waage, werden Ecken und Kanten von Produzenten wie Illmind, RJF oder Jared Evan tunlichst vermieden und regiert der glattpolierte Einheitsbrei. Die durchaus ansprechende Technik von Allen ist somit nur noch gelegentlich aufblitzender Lichtblick.

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Wenn der Küchenchef zum Mikrofon greift: Action Bronson ist wohl eine der ungewöhnlichsten Figuren im Rap-Zirkus. Der US-Amerikaner mit albanischen Wurzeln, der eigentlich auf den Namen Arian Arslani hört, hatte vor seiner Musikkarriere eine eigene Online-Kochshow. Seit 2011 bestimmen aber Raps und Beats die Welt des beleibten Bartträgers, der sich rasch eine ansehnliche Fangemeinde aufbauen konnte. Mit „Mr. Wonderful“, seinem ersten Album für ein Major Label, festigt Bronson nun seine Position. Musikalisch wird er dabei von Produzenten wie Mark Ronson, The Alchemist oder 88-Keys unterstützt, die dem 31-Jährigen ein sehr organisches Soundgerüst für seine lyrischen Ergüsse zimmern. Die Experimentierfreudigkeit hat Bronson allerdings keinesfalls eingebüßt, wie auch das abschließende „Easy Rider“ unterstreicht.

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Will Oldham ist eine solitäre Erscheinung des Musikbusiness: Seit mehr als 15 Jahren legt der US-Amerikaner als Bonnie Prince Billy ein Singer-Songwriter-Album nach dem anderem vor, gibt sich dabei gerne verschroben-sperrig, kann aber auch ganz zugänglich daherkommen. So geschehen etwa auf seinem im Vorjahr erschienen Album „Singer‘s Grave - A Sea Of Tongues“. Am 25. Juli gastiert Oldham in der Wiener Arena. Dort wird diesen Sommer auch das „Full Hit Of Summer“-Festival erneut stattfinden, wobei für das (vorerst) eintägige Open-Air-Event u.a. Caribou, Rhye und Timber Timbre bestätigt wurden. Gitarrenlastige Klänge liefert hingegen die Postrock-Formation Brand New am 24. Mai in der Arena, die mit Alben wie „The Devil and God Are Raging Inside Me“ oder „Daisy“ mehr als überzeugende Arbeiten im Schnittfeld von Härte und Melancholie vorgelegt hat.