Bauern stecken ihre Energie in regionale Vermarktung
Bezirkskammerobmann Monz erzielte mit Bauernbund-Team tirolweit bestes Wahlergebnis. Auch David Hechl (Grüne) will Regionalität stärken.
Von Helmut Wenzel
Landeck –„Es gibt viele gemeinsame Anknüpfungspunkte zwischen Behörde und der bäuerlichen Interessenvertretung“, zeigte Bezirkshauptmann Markus Maaß diese Woche bei der Angelobung der Landecker Kammerfunktionäre mit Obmann Elmar Monz auf. Bei landwirtschaftlichen Projekten biete er eine Vorprüfung an, „ob sie genehmigungsfähig sind“, sagte Maaß.
Ein großes bezirksweites Projekt hat sich Monz schon lange vorgeknöpft: „Unsere Betriebe erzeugen hervorragende Produkte, etwa Milch, Butter, Käse, Joghurt, Gemüse, Fleisch und Obst. Was wir brauchen, ist eine Vermarktungsstelle bzw. Drehscheibe für alle Produkte.“ Konsumenten sollten faire Preise für den „regionalen Mehrwert“ bezahlen, Produzenten sollten faire Preise bekommen, wünscht sich der Obmann. Dass der Standort für den „Regio-Markt“ im Talkessel Landeck-Zams mit 15.000 potenziellen Konsumenten sein soll, liege auf der Hand. „Aber so weit sind wir noch nicht“, räumte Monz ein. Dennoch bleibe das Thema Regionalität eine Daueraufgabe in den kommenden sechs Jahren seiner Funktionsperiode.
Sorge bereitet dem frisch angelobten Kammerchef die schrumpfende Zahl der bäuerlichen Betriebe. Vor zehn Jahren zählte der Bezirk noch knapp 1700 Betriebe. „Im Moment haben wir etwa 1350 Betriebe“, stellte Monz fest. Wie die Entwicklung bis 2020 weitergeht, könne er nicht abschätzen: „Auf die richtige Einstellung unserer Jugend kommt es an. Ein Patentrezept, wie wir die Jungen zur Hofübernahme motivieren können, gibt es leider nicht.“
Mit 87,6 Prozent habe der Bauernbund das tirolweit beste Ergebnis bei den jüngsten Kammerwahlen erzielt. Auch mit der überdurchschnittlichen Wahlbeteiligung von 51,4 Prozent sei er voll zufrieden. „Mein Dank gilt allen Funktionären, die einen Beitrag zu diesem hervorragenden Ergebnis geleistet haben“, betonte Monz am Donnerstag, der sich zudem über 754 Vorzugsstimmen freuen darf.
Erstmals mischt ein Kandidat der Grünen in der Vollversammlung der Landeslandwirtschaftskammer mit: David Hechl auf Tösens darf sich über 204 Vorzugsstimmen freuen. Regionalität ist auch für ihn ein Kernthema in den nächsten sechs Jahren. Zur Vermarktung der hochwertigen heimischen Produkte verfolgt er die Idee vom „Regionalladen“ für den Bezirk. Zudem hat Hechl das Konzept für eine regionale Kompostieranlage im Obergricht ausgetüftelt. Für die Talsennereien im Bezirk wünscht er sich eine bessere Auslastung und mehr Effizienz.