Lawine in Frankreich: Zwei Österreicher tot - ein Schwerverletzter
Grenoble/Wien (APA) - Bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen sind am Mittwoch zwei Österreicher ums Leben gekommen und einer sc...
Grenoble/Wien (APA) - Bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen sind am Mittwoch zwei Österreicher ums Leben gekommen und einer schwer verletzt worden. Das hat Außenamtssprecher Martin Weiss Donnerstagfrüh bestätigt. Ein weiteres Todesopfer stammt aus Italien. Die anderen Mitglieder der elfköpfigen Gruppe, sechs Österreicher und ein Deutscher, kamen bei dem Abgang im Ecrins-Massiv mit dem Schrecken davon.
Starker Wind führte dazu, dass die Bergung der unverletzten Mitglieder der Skitouren-Gruppe aufgeschoben werden musste, erläuterte der Außenamtssprecher. Ein Mitarbeiter der österreichischen Botschaft in Paris machte sich auf den Weg ins Unglücksgebiet, um den Opfern beizustehen und die Rückführung zu koordinieren. Der schwer verletzte Österreicher wurde in Grenoble im Krankenhaus behandelt. Nähere Angaben zur Identität der Gruppenmitglieder lagen zunächst nicht vor.
Die Rettungskräfte hatten zunächst nach möglichen weiteren Opfern gesucht, zuvor war auch von drei Toten Österreicher berichtet worden. Die Rettungsarbeiten der Hochgebirgspolizei gestalteten sich insgesamt schwierig, weil der Wind am Unglücksort mit mehr als 80 km/h blies.
Das Unglück ereignete sich im Ecrins-Massiv im Bereich der Gemeinde Pelvoux. Die Lawine ging demnach gegen 15.00 Uhr unterhalb des Col Emile Pic auf mehr als 3.000 Metern Höhe ab, berichteten Agenturen. Es habe Lawinenwarnstufe drei geherrscht. An dem Bergungseinsatz waren drei Hubschrauber, 30 Feuerwehrleute und 30 Gendarmeriebeamte beteiligt.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) drückte seine Anteilnahme aus. Sein Mitgefühl gelte den Opfern, deren Angehörigen und Freunden. Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) war tief betroffen: „Das Mitgefühl der Alpenvereinsfamilie gilt in diesen schweren Stunden den Angehörigen der Opfer“, teilte der ÖAV in der Nacht auf Donnerstag per Aussendung mit und kündigte an, ein Experten-Team nach Frankreich zu schicken. Die Fachleute sollen die Aufklärungsarbeit vor Ort unterstützen und die restlichen Teilnehmer der Skitouren-Gruppe, die „unter der Leitung von zwei staatlich geprüften Bergführern von einem Schneebrett erfasst wurde“, betreuen.
( 0407-15, Format 88 x 55 mm und 0411-15, Format 88 x 215 mm)