Stau-GAU mit mehreren Faktoren
Reutte, Zwischentoren – Gut vier Stunden war die Fernpassstrecke zwischen Fernpass und Katzenberg am Mittwochvormittag gesperrt, in den Aben...
Reutte, Zwischentoren –Gut vier Stunden war die Fernpassstrecke zwischen Fernpass und Katzenberg am Mittwochvormittag gesperrt, in den Abendstunden kam es dann wiederum zwischen Heiterwang und Lähn zu Zeitverzögerungen von bis zu zwei Stunden – das Sturmtief Niklas hatte ordentlich Schnee im Gepäck, Autofahrer zum Teil keine Winterausrüstung, dazu gab es Unfälle, und Campingwägen sowie Lkw blieben ohne Ketten auf den Steigungen hängen. Das Ganze ergab einen selten erlebten Stau-GAU.
„Es war wohl eine Kombination aus vielen Faktoren“, meinte Baubezirkschef Wolfgang Haas in seiner Nachbetrachtung. Dass man als Straßendienst nicht vorbereitet gewesen sei, lässt er nicht gelten: Am 1. April ab 0 Uhr waren die Räumfahrzeuge unterwegs. Eines zwischen Lermooser Tunnel und Fernpasshöhe, zwei zwischen Lermoos und Katzenberg und noch eines zwischen Heiterwang und Grenztunnel. Am Fernpass hatte das Unglück mit einem Schneepflug zwischen zwei hängengebliebenen Lkw begonnen. Eine zweite Sperre folgte, weil anfahrende Fahrzeuge nicht mehr weiterkamen. Gegen 9 Uhr machten zwei schwere Unfälle den Katzenberg dicht.
Was Lkw ohne Ketten betrifft, erklärt Bertram Selb vom Bezirkskommando der Polizei: „Wir waren mit fünf Streifen im Einsatz. Natürlich wurde die Kettenpflicht überprüft, aber dann fahren wieder zwei, drei vorbei. Das geht nicht lückenlos.“ Außerdem waren die Streifen auch immer wieder mit den Unfällen beschäftigt. (pascal)