US-Fonds Cheyne Capital buhlt um Karosseriebauer Pininfarina
Rom/Turin (APA) - Ein internationaler Wettkampf ist um die Übernahme des krisengeschüttelten italienischen Karosseriebauers Pininfarina ausg...
Rom/Turin (APA) - Ein internationaler Wettkampf ist um die Übernahme des krisengeschüttelten italienischen Karosseriebauers Pininfarina ausgebrochen. Ins Rennen um den Turiner Konzern zieht jetzt der US-Fonds Cheyne Capital, der an der Spitze eines Unternehmenskonsortiums Interesse für Pininfarina bekundet hat.
Cheyne Capital will ein verbindliches Angebot für Pininfarina legen. Gerüchte über das Interesse des Fonds beflügelten die Aktienkurse von Pininfarina an der Mailänder Börse. Cheyne Capital muss sich mit der indischen Gruppe Mahindra messen, die ebenfalls Pininfarina übernehmen will.
Jahrzehntelang stand Pininfarina für das wohl eleganteste Styling der gesamten Automobilindustrie. In den Produktionswerken in San Giorgio wurden Autos hergestellt, die Designgeschichte geschrieben haben. Die 1930 gegründete Karosseriebaufirma entwarf seit den 50er-Jahren nahezu alle Ferrari-Modelle und arbeitete auch für die Hersteller Maserati, Cadillac, Alfa Romeo, Ford, Volvo und Lancia. Auch im Schienenfahrzeugdesign war das Unternehmen erfolgreich tätig.
2008 war Firmenchef Andrea Pininfarina im Alter von 51 Jahren bei einem Verkehrsunfall bei Turin ums Leben gekommen. In zehn der vergangenen elf Jahresabschlüsse wies die Firma einen Verlust aus. 2014 betrug der Umsatz 86,6 Mio. Euro, das Unternehmen schrieb einen Nettoverlust von 1,3 Mio. Euro. Die derzeitige Leitung von Pininfarina haben der Gründerenkel Paolo als Präsident und Silvio Pietro Angori inne. Angori ist der erste Vorstandschef, der nicht der Familie Pininfarina entstammt. Zurzeit werden nur noch außergewöhnliche Autos in Miniserie hergestellt.