Palästinenser vertreiben IS-Miliz aus Flüchtlingslager in Damaskus

Damaskus (APA/AFP) - Palästinensische Kämpfer haben am Donnerstag wieder weitgehend die Kontrolle über das Flüchtlingslager Yarmuk im Süden ...

Damaskus (APA/AFP) - Palästinensische Kämpfer haben am Donnerstag wieder weitgehend die Kontrolle über das Flüchtlingslager Yarmuk im Süden von Damaskus übernommen. Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sei nach erbitterten Gefechten aus dem Camp vertrieben worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit.

Die palästinensischen Einheiten seien bei ihrem Kampf gegen die Jihadisten von anderen Rebellengruppen unterstützt worden. Drei Menschen seien bei den Gefechten getötet worden.

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) sprach von sechs Toten und 17 Verletzten. Nach Angaben des PLO-Vertreters Anwar Abdel Hadi wurden die IS-Kämpfer an den Rand des Flüchtlingslagers zurückgedrängt.

Einheiten der Jihadistenmiliz hatten bei ihrem Angriff am Mittwoch große Teile des palästinensischen Flüchtlingscamps eingenommen. Das etwa zwei Quadratkilometer große Lager liegt im Süden der syrischen Hauptstadt, vorübergehend lebten dort bis zu 150.000 Palästinenser und Syrer; derzeit sind es noch etwa 18.000 Einwohner.

Das Camp wurde seit Juli 2013 mehr als ein Jahr lang von der syrischen Armee belagert, zahlreiche Menschen kamen durch Mangel an Nahrung und Medizin ums Leben. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zeigte sich am Donnerstag „äußerst besorgt“ über die Kämpfe in dem Flüchtlingslager, denen auch etwa 3500 Kinder ausgesetzt seien.

Die IS-Miliz hatte im vergangenem Sommer weite Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak erobert und dort ein „Islamisches Kalifat“ ausgerufen. Die Jihadisten bekämpfen die Regierung von Syriens Staatschef Bashar al-Assad, sind aber auch mit anderen Rebellengruppen verfeindet.