Neue Eigentümer und Umbau bei Stapf
Roland Ponholzer hat die Trachtenfirma Stapf an ein Wörgler Investoren-Trio verkauft und wälzt neue Pläne.
Von Nina Werlberger
Wörgl –Der Wörgler Walk- und Strickwarenhersteller Stapf hat seit Jahresbeginn neue Eigentümer. Der langjährige Besitzer und Geschäftsführer Roland Ponholzer bestätigte den Deal: „Mir wurde ein zukunftsträchtiges Konzept vorgelegt, das den Standort erhalten will. Ich habe meine Aufgabe bei Stapf erledigt und möchte mich jetzt um andere Projekte kümmern.“ Übernommen hat den 13-Mitarbeiter-Betrieb ein Wörgler Investoren-Trio. Geschäftsführender Gesellschafter ist Herbert Pohl, der zuletzt bei einem Lebensmittelunternehmen im Vertrieb tätig war. Seine Partner sind zwei Wörgler Mode-Manager, die allerdings unbedingt anonym bleiben wollen. Ponholzer hat den Betrieb in Wörgl samt Markenrechten an die neu gegründete Tiroler Strick und Walk GmbH verkauft, zum Preis gab es keine Auskunft. Stapf machte im Vorjahr laut Ponholzer einen Umsatz von 1,2 Mio. Euro.
Pohl will künftig die Marken Stapf und Wesenjak unter der Dachmarke Tiroler Strick & Walk Manufaktur stärker am Markt etablieren und das Geschäft national und international ausbauen. Auch neue Jobs sollen entstehen. In Kürze sollen Shop und Fassade umgebaut werden. Ziel sei es, in Wörgl Ware „made in Austria“ zu produzieren. Aktuell wird in Tirol gestrickt und gewalkt, konfektioniert wird laut Ponholzer in der Slowakei.
Die 1962 gegründete Firma Richard Stapf hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ponholzer stieß 1996 als Sanierer zum Betrieb. 2002 schlitterte die Firma in die Insolvenz. Ein Großbrand vernichtete damals große Teile der Ware. „Ich habe Stapf zweimal saniert“, zieht Ponholzer Bilanz. Seit 2006 schreibe die Firma Gewinne, sagt er. 80 % gingen in den Export, Kernmärkte für Walkjanker und Hüttenpatschen seien Österreich und Deutschland.
Ponholzer hat nun viele Zukunftspläne: Nach dem geplatzten Verkauf des Badl-Areals an die Stadt Wörgl sei man in der „Entwicklungsphase“ eines neuen Projekts. Auch sehe er sich nach Beteiligungen um. Nicht mehr mit an Bord ist er beim Entrepreneurship-Center um IT-Investor Hermann Hauser – nach Auffassungsunterschieden geht Ponholzer nun eigene Wege und will selbst Start-ups beraten.