Lawine in Frankreich - Experte: Alpinisten gingen „übliche Skitour“

Innsbruck (APA) - Die Tour in den französischen Alpen, bei der drei Alpinisten des Alpenvereins von einer Lawine getötet worden waren, ist n...

Innsbruck (APA) - Die Tour in den französischen Alpen, bei der drei Alpinisten des Alpenvereins von einer Lawine getötet worden waren, ist nach Ansicht eines Experten eine „übliche Skitour“ gewesen. Diese sei in den Westalpen sehr beliebt, erklärte Georg Rothwangl vom Touren-Informationssystem des Alpenvereins der APA. „Es ist eine schöne Frühjahrsroute, klassisch zu Ostern“, meinte Rothwangl.

Jedenfalls habe es sich um „nichts Extremes“ gehandelt, auch wenn in diesem Gebiet alles ein wenig „höher und steiler“ sei. Die Gruppe sei nach seinen Informationen in den Tagen zuvor „von Hütte zu Hütte gegangen“ und hätte dabei auch ein paar Gipfel bestiegen.

Am Mittwoch seien sie ebenfalls von einer Hütte gestartet und hätten in weiterer Folge zu Fuß eine Scharte bzw. ein Joch überschritten. Anschließend, als die Bergsportler wieder ihre Skiausrüstung anlegen wollten, passierte das Unglück. „In dieser Gegend kann man bei Touren generell die Hütten gut mit den Jöchern verknüpfen. Den größten Teil der Tour haben sie jedenfalls an diesem Tag bereits geschafft“, sagte der Experte. Die Gruppe hätte vermutlich noch rund eine halbe Stunde Abfahrt bis zur Ecrins-Hütte vor sich gehabt.

Die Lawinenwarnstufe „3“ werde in diesem Gebiet jedenfalls in den meisten Fällen ausgegeben und sei „nichts Ungewöhnliches“. „Man kann nicht sagen, dass die Lawinensituation kritisch oder wild war“, betonte Rothwangl. Die Warnstufe „3“ habe aber eine große Bandbreite - von einem „entspannten 3er“, der eher in Richtung Lawinenwarnstufe „2“ tendiere bis hin zu einem „angespannten 3er“, der Warnstufe „4“ näher sei, gab der ÖAV-Experte zu bedenken. Man müsse aber zuerst die näheren Untersuchungen abwarten, um dies abschließend beurteilen zu können.