Wacker-Stürmer Hirschhofer und die 1217 Minuten lange Leidenszeit
Seit 1217 Minuten wartet Wacker-Angreifer Thomas Hirschhofer auf einen eigenen Treffer. Gegen den LASK könnte sich ein Kreis schließen.
Von Tobias Waidhofer
Innsbruck – Den richtigen Gedanken hatte Thomas Hirschhofer schon einmal. „Da hab’ ich getroffen. Gegen Horn, oder?“, antwortete der Wacker-Angreifer auf die Frage, was am 29. August 2014 passiert war. Tatsächlich gelang Hirschhofer an diesem lauen Sommerabend der 1:0-Siegtreffer gegen – richtig – den LASK. Zwei Wochen später ließ der Steirer dann noch gegen Horn sein fünftes Saisontor folgen. Seitdem – genauer gesagt seit qualvollen 1217 Minuten – steht die Null beim Angreifer.
„Ich bin kein Minutenzähler. Aber natürlich machst du dir Gedanken und versuchst im Training gut zu arbeiten“, erklärt der 23-Jährige, der erst im vergangenen Sommer aus Kapfenberg an den Inn übersiedelt war und in Innsbruck noch bis 2016 unter Vertrag steht. „Ich muss einfach schauen, dass ich die Sicherheit zurückbekomme.“
An seiner sportlichen Qualität zweifeln die Verantwortlichen noch lange nicht: „Thomas hat zu Saisonbeginn bewiesen, dass er Tore machen kann. Wie bei anderen auch ist es eine Geschichte des Vertrauens“, analysiert Schmid, der große Stücke auf den 1,92 Meter großen Riesen hält. Auch und vor allem auf seine charakterlichen Qualitäten. „Ob er 30 Tore oder keins schießt: Thomas wird gleich sein. Er ist keiner, der den Boden unter den Füßen verliert“, weiß der Coach. Vielmehr sei der Angreifer ein „hochintelligenter Bursche“.
Hirschhofer ist sozusagen ein Grübler. Allerdings einer, der aktuell an Ladehemmung leidet. „In den ,Hirschi‘ kann man schwer hineinschauen. Aber so eine Phase geht an keinem spurlos vorbei“, weiß Schmid. Nachsatz: „Aber da muss er jetzt durch.“
Auch Hirschhofer selbst gesteht, dass die sportliche Schieflage ihn manchmal auch in den Feierabend verfolgt: „Man probiert natürlich so gut wie möglich abzuschalten. Aber in der Situation, in der wir momentan stecken, ist das schwer.“
Helfen können nur Tore und Punkte. Am besten schon am morgigen Freitag (18.30 Uhr) gegen den LASK. Zumindest der Blick in den Rückspiegel ist positiv. Auch wenn man Thomas Hirschhofer erst daran erinnern musste.