Kinderstadt in Lienz droht auszufallen
Von Catharina Oblasser...
Von Catharina Oblasser
Lienz –Seit 2010 organisieren die Kinderfreunde Tirol in den Sommerferien die „Kinderstadt“ in der Lienzer Tennishalle. Die kleinen Bürgerinnen und Bürger der Stadt suchen sich dabei einen „Job“ und verdienen Spielgeld, das sie in der Kinderstadt wiederum ausgeben können. Es wird selbst gekocht und geputzt. Das dreiwöchige Programm macht nicht nur den Kindern Spaß, sondern entlastet auch berufstätige Eltern während der Ferien.
Diesen Sommer wird es in Lienz wohl keine Kinderstadt geben. Auf der Homepage der Kinderfreunde Tirol finden sich zwar Termine für Rum, Schwaz und Innsbruck, nicht jedoch für Osttirol. Das war auch Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Lienz. Laut Bürgermeisterin Elisabeth Blanik hätten die Kinderfreunde finanzielle Gründe für das Aus genannt. „Wir haben ihnen die Halle zur Verfügung gestellt und die Aktion zusätzlich mit 1000 Euro gefördert“, erläutert Blanik. Im Gegenzug habe die Stadt jedoch Gebühren für Müllentsorgung und Reinigung vorgeschrieben, was die Förderung wiederum auffraß. Deshalb hätten sich die Kinderfreunde zurückgezogen.
Der Stadtrat habe daraufhin 5000 Euro angeboten, sagt Vizebürgermeister Meinhard Pargger. Bisher ließen sich die Kinderfreunde nicht umstimmen. Zu erreichen war gestern niemand.
Blanik spricht allerdings auch von „schwieriger Chemie“ zwischen Stadt und Kinderfreunden. Die Vorgeschichte: Das Osttiroler Kinderbetreuungszentrum (OKZ) gab im Frühling 2012 bekannt, die übliche Sommerbetreuung nicht mehr durchzuführen. Die Kinderfreunde sprangen kurzfristig ein. Im Jahr darauf wurden sie allerdings von der ÖVP-Mehrheit im Gemeinderat ausgebootet. Diese erteilte den Kinderfreunden trotz eines günstigeren Angebots eine Abfuhr und vergab den Auftrag wiederum an das OKZ.