Zürcher Börse schließt beinahe unverändert

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Gründonnerstag vor dem Osterwochenende beinahe unverändert abgeschlossen....

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Gründonnerstag vor dem Osterwochenende beinahe unverändert abgeschlossen. Der Leitindex SMI fand während der gesamten Sitzung keine klare Richtung und pendelte um die Nulllinie.

Die Anleger hielten sich vor dem an diesem Freitag zur Veröffentlichung anstehenden US-Arbeitsmarktbericht zurück - entsprechend ruhig verlief der Handel. Während die Wall Street bereits am Ostermontag auf die Arbeitsmarktdaten reagieren kann, öffnet die Schweizer Börse erst wieder am Dienstag.

An diesem Donnerstag gaben überraschend wenig Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe einen positiven Vorgeschmack für den offiziellen Arbeitsmarktbericht. Außerdem fiel das Februar-Handelsbilanzdefizit der USA tiefer und die Industrieproduktion besser als erwartet aus. All das hatte wenig Einfluss auf das Börsengeschehen, ebenso wenig wie das am Nachmittag veröffentlichte Protokoll zur Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im März. Darin verteidigten die Währungshüter die milliardenschwere Geldspritze. Über den Entscheid dazu habe im EZB-Rat weitgehend Einigkeit geherrscht, hieß es.

Bis Börsenschluss verlor der Swiss Market Index (SMI) 0,07 Prozent auf 9130,60 Punkte. Dennoch stand am Ende der verkürzten Börsenwoche in Zürich ein Plus von 0,5 Prozent. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) lag am Donnerstag mit 0,01 Prozent plus auf 1362,22 Punkte leicht höher, so auch der breite Swiss Performance Index (SPI) mit ebenfalls plus 0,01 Prozent auf 9144,53 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien lagen am Ende 17 im Plus und 13 im Minus.

Am Schweizer Markt machten vor allem Sika, Holcim und Transocean von sich Reden. Der Übernahmestreit um Sika ist um ein Kapital reicher: Nachdem die Übernahmekommission (UEK) die Gültigkeit der sogenannten Opting-Out-Klausel bestätigt hat, reichte Großaktionär Bill Gates bei der Finanzmarktaufsicht dazu Beschwerde ein. Mit dem UEK-Entscheid wäre es legal, dass Saint-Gobain mit nur 16 Prozent der Kapitalanteile 52 Prozent der Stimmenanteile von der Gründerfamilie kauft. Die Sika-Aktie verlor im frühen Geschäft etwas an Wert, drehte dann aber ins Plus und schloss 0,5 Prozent höher.

Holcim (-0,2 Prozent) gingen kaum verändert aus dem Handel. Hier dreht sich alles um die Fusion mit dem französischen Lafarge-Konzern. Presseberichten zufolge soll dem Eurocement-Eigentümer Filaret Galchev - er hält knapp 11 Prozent an Holcim - ein Sitz im Verwaltungsrat der fusionierten LafargeHolcim angeboten werden, um dessen Zustimmung zum Deal zu bekommen. Transocean gewannen am Ende 0,8 Prozent dazu, nachdem die Titel lange Zeit das Schlusslicht im SMI/SLI bildeten. Das Erdölservice-Unternehmen hatte bekannt gegeben, zwei weitere Bohrplattformen verschrotten zu wollen und schloss neuerliche Abwrackungen nicht aus.

Die prozentual größten Kursgewinne unter den Standardwerten erzielten Zurich Insurance und Aryzta mit je +0,9 Prozent. Aryzta hatten noch zu Wochenbeginn mit der am Markt kritisch aufgenommenen Ankündigung zur Übernahme des französischen Tiefkühlprodukte-Herstellers Picard stark an Wert eingebüßt. Swisscom gewannen 0,8 Prozent. Der Telekom-Konzern beteiligt sich zu 9 Prozent am Bankensoftware-Haus Finnova. Clariant legten um 0,4 Prozent oder 0,08 Schweizer Franken zu, obwohl sie mit 0,40 Franken ex-Dividende gehandelt wurden. Händler führten Übernahmespekulationen als Grund dafür an.

Im Finanzsektor beendeten die beiden Großbanken-Titel UBS (+0,4 Prozent) und Credit Suisse (-0,8 Prozent) den Handel uneinheitlich. Derweil setzten die Pharma-Schwergewichte Roche (-0,3 Prozent) und Novartis (-0,4 Prozent) den Gesamtmarkt unter Druck. Nestlé (+0,1 Prozent) hatten dem kaum etwas entgegenzusetzen.

Adecco litten derweil unter Gewinnmitnahmen und verloren 1,0 Prozent. Sonova büßten 0,6 Prozent ein. Bernstein hatte die negative „Underperform“-Empfehlung für den Hörgerätehersteller bestätigt und vor einem schwachen zweiten Halbjahr und einem enttäuschenden Ausblick für das kommende Geschäftsjahr gewarnt.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA501 2015-04-02/18:39