Mogherini und Zarif: Iran fährt Uran-Anreicherung zurück

Washington/Brüssel (APA/AFP/dpa) - In den Atomverhandlungen mit dem Iran sind nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini und d...

Washington/Brüssel (APA/AFP/dpa) - In den Atomverhandlungen mit dem Iran sind nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini und dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif die „Schlüssel-Parameter“ für ein endgültiges Abkommen vereinbart worden. Teheran müsse seine Kapazität zur Uran-Anreicherung reduzieren, für die Anlage Fordo bei Ghom werde gar kein spaltbares Material zugelassen.

Dies sagten Mogherini und Zarif am Donnerstagabend auf Englisch und Farsi vor Journalisten im schweizerischen Lausanne. Dem UN-Sicherheitsrat werde ein abschließendes Abkommen zur Billigung vorgelegt werden. Dieses soll bis Ende Juni vereinbart werden.

Iranischen Medienberichten zufolge muss der Zentrifugen-Bestand von 19.000 um gut zwei Drittel auf 6000 zurückgefahren werden. Demnach sollen in Fordo auch 1000 Zentrifugen verbleiben, diese sollten aber ausschließlich zu Forschungszwecken genutzt werden dürfen. Mit den Zentrifugen kann Uran angereichert werden - zur Energiegewinnung, aber auch für Atomwaffen.

US-Außenminister John Kerry lobte die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm als „großen Tag“. Der Iran habe nun die Rahmenbedingungen, um die wichtigsten Fragen in Bezug auf das Nuklearprogramms auszuräumen, schrieb der Chefdiplomat auf Twitter. „Bald zurück an die Arbeit über einen abschließenden Deal.“ US-Präsident Barack Obama hatte trotz Widerstands im Kongress immer wieder auf eine Einigung gedrungen.

Die Außenminister der fünf UN-Vetomächte, Deutschlands und des Iran verhandelten seit dem Wochenende im schweizerischen Lausanne über ein Rahmenabkommen. Dies soll Teheran daran hindern, eine Atombombe zu bauen. Im Gegenzug sollen die vom Westen verhängten Sanktionen schrittweise aufgehoben werden. Die technischen Einzelheiten für das komplizierte Abkommen sollten bis Ende Juni vereinbart werden.