Israel bezeichnet Iran-Einigung als „schlechte Rahmenvereinbarung“

Jerusalem/Washington (APA/dpa/AFP) - Israel sieht die Einigung über das iranische Atomprogramm als „schlechte Rahmenvereinbarung, die zu ein...

Jerusalem/Washington (APA/dpa/AFP) - Israel sieht die Einigung über das iranische Atomprogramm als „schlechte Rahmenvereinbarung, die zu einem schlechten und gefährlichen Abkommen führen wird“. Sollte auf der Basis dieser Richtlinien ein endgültiges Abkommen vereinbart werden, wäre dies ein „historischer Fehler, der die Welt sehr viel gefährlicher machen wird“, hieß es am Donnerstagabend aus Regierungskreisen in Jerusalem.

Die Vereinbarung legitimiere das iranische Atomprogramm, obwohl dieses einzig und allein darauf abziele, Atombomben zu bauen. Keine der iranischen Atomanlagen werde geschlossen, lautete die Kritik. „Dieser Deal verspricht dem Iran eine vollständige Aufhebung der Sanktionen, während er seine nuklearen Fähigkeiten behalten kann.“

Es werde im Rahmen der Vereinbarung nicht von Teheran gefordert, „die Aggression in der Region, den weltweiten Terror und die Drohungen mit einer Zerstörung Israels zu stoppen“. Das Rahmenabkommen sei eine „Kapitulation vor den iranischen Diktaten“ und werde „nicht zu einem friedlichen, sondern zu einem kriegerischen Atomprogramm“ führen.

Die Alternative zu dem „schlechten Deal“ sei nicht Krieg, sondern eine andere Vereinbarung. Diese müsse die atomare Infrastruktur des Irans und dessen „Aggressionen sowie regionalen und weltweiten Terror erheblich einschränken“.

US-Präsident Barack Obama sagte in Washington, die Welt werde es merken, wenn Teheran betrüge. Aber selbst dann würde der Iran mehr als ein Jahr Zeit brauchen, um ausreichend Uran für den Bau einer Bombe anzureichern. Obama kündigte auch an, er werde Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu anrufen, um ihm die Übereinkunft mit dem Iran zu erläutern.