Chinas Ex-Sicherheitschef Zhou Yongkang wegen Korruption angeklagt

Peking (APA/Reuters) - Die chinesischen Behörden haben amtlichen Medien zufolge den früheren Sicherheitschef der Volksrepublik wegen Korrupt...

Peking (APA/Reuters) - Die chinesischen Behörden haben amtlichen Medien zufolge den früheren Sicherheitschef der Volksrepublik wegen Korruption angeklagt. Dem heute 72-jährigen Zhou Yongkang werden Bestechlichkeit, Machtmissbrauch und der Verrat von Staatsgeheimnissen vorgeworfen, wie etwa die Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag berichtete.

Zhou war Mitglied im Ständigen Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei und hatte den Posten des Sicherheitschefs bis 2012 inne. Er ist mit Abstand der hochrangigste Funktionär, der wegen Korruption belangt wird. Wann der Prozess stattfinden wird, ist noch unklar. Bereits im vergangenen Jahr wurde er aus der Partei ausgeschlossen. In der Öffentlichkeit wurde er zuletzt im Oktober 2013 gesehen.

Frühere Politiker und Anwälte haben erklärt, dass viele Gesetzesverstöße in China auf Zhou zurückgehen. Er stand auch einem mächtigen Komitee vor, das die Aufsicht über den Polizeiapparat des Landes hat und wurde in der Funktion zum Feind von Regierungskritikern.

Präsident Xi Jinping hat den Kampf gegen die Korruption zum Schwerpunkt seiner Arbeit erklärt und will Verstöße hochrangiger Funktionäre wie auch einfacher Beamter ahnden. Mit den Ermittlungen gegen Zhou hat er mit einer ungeschriebene Regel gebrochen, wonach frühere Mitglieder des Ständigen Ausschusses verschont bleiben.