Landespolitik

Bettelverbot am Markttag wird in Wörgl zum Thema

© Thomas Boehm / TT

Junge Volkspartei erntet mit Vorschlag eines Bettelverbotes bei Veranstaltungen Zustimmung. Stadtchefin wartet auf Antrag.

Von Wolfgang Otter

Wörgl, Kufstein –Innsbruck hat es vorgemacht, der Wörgler Michael Riedhart von der Jungen Volkspartei (JVP), zugleich Bezirksgeschäftsführer der Volkspartei im Bezirk Kufstein, will es nun auch für die Stadt Wörgl: ein Verbot des Bettelns bei Veranstaltungen, besonders beim Bauernmarkt am Samstag (die TT berichtete). Ähnliches gibt es in Innsbruck, wo beim Ostermarkt ein solches Bettelverbot herrscht.

An und für sich ist stilles Betteln laut Landespolizeigesetz erlaubt. Nicht erlaubt ist, wenn das aggressiv und gewerbsmäßig, also organisiert, geschieht. Genau das ortet aber Riedhart in Wörgl. Sein Vorschlag fällt in der Wörgler Kommunalpolitik auf fruchtbaren Boden, wie sich zeigt. Für Mario Wiechenthaler (Freiheitliche Wörgler Liste, FWL) geht er sogar zu wenig weit. „Ich würde das nicht nur beschränken, sondern für das ganze Stadtgebiet verhängen“, sagt Wiechenthaler auf Anfrage der TT.

Wiechenthaler bemerkt, wie auch von Riedhart angemerkt, eine zunehmend größer werdende Zahl an Bettlern in der Stadt, die zudem aggressiver vorgehen würden, und befürchtet ebenfalls eine Organisation dahinter.

Vize-Bürgermeisterin Evelin Treichl (VP) kann dem Vorschlag ihres jungen Partei-Kollegen ebenfalls etwas abgewinnen. „Die haben den Bauernmarkt entdeckt“, weiß auch Treichl. Vizebürgermeister Andreas Taxacher (Team Wörgl) hat sich noch nicht mit dem Problem beschäftigt, aber „wenn es überhandnimmt, sollten wir etwas dagegen tun“, meint er.

„Wir haben ganz andere Probleme“, meint hingegen Gemeinderat Richard Götz von den Grünen. „Es ist traurig, wenn sich Menschen auf den Boden setzen müssen und betteln, weil sie sonst nicht leben können“, meint Götz, der zudem nur von wenigen Bettlern in Wörgl weiß, „und ich gehe jeden Tag durch die Bahnhofstraße“.

Auch Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner (SPÖ) ist erst eine Beschwerde eines Wörglers wegen der Bettler zu Ohren gekommen. „Aber wenn es einen Antrag gibt, werden wir uns in den Gremien damit beschäftigen“, verspricht sie.

Auch in Kufstein ist die zunehmende Zahl von Bettlern ein Thema. „Aber Betteln ist ein Menschenrecht, das müssen wir akzeptieren“, sagt BM Martin Krumschnabel. Sollte es jedoch bei Veranstaltungen zu einem Problem werden, könnte er sich ebenfalls eine entsprechende Verordnung vorstellen.

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