Golf: Wissenswertes und Kurioses über das Masters in Augusta
Wien (APA) - Wissenswertes und Kurioses zum Golf-Masters in Augusta, dem ersten der vier Majors:...
Wien (APA) - Wissenswertes und Kurioses zum Golf-Masters in Augusta, dem ersten der vier Majors:
Historisch 1: Gespielt wird das Masters - stets als Einladungsturnier und daher nur mit rund 100 Teilnehmern - seit 1934. Es ist damit das jüngste, aber auch das prestigeträchtigste der vier Majors. Es gibt 19 Kriterien, über die man sich qualifizieren kann. Gründer der Anlage sind Bobby Jones und Clifford Roberts. Jones realisierte einen denkwürdigen Golfplatz, auf dem sich die besten Löcher aller großen Plätze, die er je gespielt hatte, befinden sollten. Da der Parkland-Kurs auf einer ehemaligen Baumschule errichtet wurde, ist heute jede Spielbahn nach einem Gewächs benannt.
Historisch 2: Der diskrete Privat-Club hat nur rund 300 Mitglieder. 1990 wurde der erste Afro-Amerikaner aufgenommen, 2012 erstmals auch Frauen. Beides erst nach viel Kritik. Über die Mitglieder herrscht meist Stillschweigen, es gibt auch kein offizielles Aufnahmeverfahren, sondern angeblich lediglich eine „Einladung“ des Clubs in Form eines kommentarlos zugeschickten Einzahlungsscheines. Weil in Augusta nur Mitglieder und deren Gäste spielen dürfen, gibt es auf der ganzen Welt Nachbauten des Kurses.
Qualität: Der „Augusta National“ gilt als einer, wenn nicht sogar als ‚der‘ gepflegteste Golf-Kurs der Welt. Der Platz ist nur wenige Monate im Jahr bespielbar, meist ist alles auf das Masters im April ausgelegt, weil da die Blumen und Pflanzen besonders prächtig blühen. Um ein perfektes Bild abzugeben, wird das Wasser blau und der „heilige Rasen“ grün gefärbt. Schattige Teile werden in der Nacht mit UV-Lampen bestrahlt, die Grüns haben Rasenheizung.
Landmarken: Die berühmteste, den Eisenhower-Tree auf Bahn 17, gibt es nicht mehr. Benannt nach US-Präsident Dwight Eisenhower, der den Ball so oft dagegen schoss dass er - erfolglos - dessen Entfernung beantragte. 2014 wurde die mächtige Kiefer aber abgeholzt, weil sie von einem Eissturm schwerbeschädigt worden war.
Berühmte Begriffe: Die „Magnolia Lane“ ist die etwa 300 Meter lange Straße vom Einfahrts-Tor zum Clubhaus. Im Clubhaus befindet sich das „Crow‘s Nest“ (Krähennest, Ausguck), in dem während des Turniers die teilnehmenden Amateure logieren. Der „Amen Corner“ bezeichnet den Bereich zwischen Annäherung von Loch 11 bis zum Abschlag von Loch 13. Dort haben sich zahlreiche Golf-Dramen ereignet. Der 1958 geprägte Begriff wird heute auf jeden entscheidenden Abschnitt eines Golfplatzes angewendet.
Rekordsieger: Jack Nicklaus, der „Goldene Bär“, gewann sechs Mal, nämlich 1963, 1965, 1966, 1972, 1975 und - mit bereits 46 Jahren - zum letzten Mal 1986. Ihm am nächsten kamen seine US-Landsleute Arnold Palmer und Tiger Woods mit je vier Siegen.
Siegesprämie: In den Anfangsjahren lag das Preisgeld für den Gewinner bei 1.500 Dollar, im Vorjahr kassierte Bubba Watson (USA) bei einer Gesamt-Dotation von 9 Mio. Dollar rund 1,6 Mio. Dollar. Neben Medaillen und einigen Privilegien wie dem lebenslangen Masters-Startrecht gibt es seit 1949 auch das weltberühmte „grüne Sakko“ für den Sieger. Wenn möglich, nimmt jeweils der Vorjahressieger die Übergabe vor.
Zuschauer/Ort/Tickets: Rund 50.000 Fans sind jeden Tag auf der Anlage, das Turnier ist meist schon ein Jahr davor ausverkauft. Das Kaufrecht der Karten ist nur per Los zu ergattern. Die Einwohner-Zahl von Augusta, das etwa 250 Kilometer von der ehemaligen Olympia-Stadt Atlanta entfernt am Savannah River liegt, verdoppelt sich in der Turnierwoche jeweils auf 400.000 Menschen. Als berühmtester Sohn von Augusta gilt der 2006 verstorbene „Godfather of Soul“, James Brown.
Champions Dinner: Dieses darf der Titelverteidiger jeweils am Dienstag vor dem Turnier ausrichten und das Menü selbst bestimmen. Löst nicht immer ausschließlich Begeisterung bei den Gästen aus.
Restriktionen: Fremd-Werbung ist auf der Anlage nicht erlaubt. Selbst Lieferanten-LKWs müssen während ihrer Tätigkeit abgedeckt sein. Medien-Mitarbeiter dürfen ihre Mobil-Telefone nicht auf den Platz mitnehmen, sondern müssen diese auf dem Arbeitstisch liegen lassen.