Zangerl zieht Schlussstrich: „Es war eine lässige Geschichte“
Das Karriereende des Schwazer Handball-Urgesteins Philip Zangerl rückt näher.
Von Alex Gruber
Schwaz –„Grüß Gott, Herr Doktor.“ So könnte man Philip Zangerl ohne Weiteres begrüßen. Denn der 30-jährige Knappenstädter legte auch abseits des HLA-Parketts eine Vita hin, die sich mehr als nur lesen lässt – Diplom in Wirtschaftsrecht, ein darauf aufbauender Doktor des Rechts sowie ein Abschluss des Masterstudiums Banking and Finance. Der „Junge“ hat einiges auf dem Kasten.
Die Anzahl der Spiele, die er über zwei Jahrzehnte für ULZ Sparkasse Schwaz bzw. jetzt eben Sparkasse Schwaz Handball Tirol bestritten hat, kann er nicht festmachen. „Es waren sehr viele.“ Zumindest drei – das letzte Match im unteren Play-off gegen St. Pölten und in der nahenden Best-of-three-Viertelfinalserie – werden noch dazukommen. „Dann hat der aktive Teil ein Ende“, nickt Zangerl nach seinem wohlüberlegten Entschluss. Die Hochzeit im Sommer naht, die berufliche Karriereleiter wird ohnehin längst erklommen.
„Es ist nach all den Jahren schon ein komisches Gefühl, jetzt bald aufzuhören, aber ich werde dem Handball sicher erhalten bleiben“, will er in Zukunft als Vorstandsmitglied und Tribünengast „passiv“ konsumieren. Viel Schweiß hat der Rückraumspieler für die Schwazer seit Kindheitstagen vergossen, viel Ehr’ gesammelt. „Von der B-Liga ist uns der HLA-Aufstieg gelungen, dort haben wir uns etabliert und der Cupsieg als Titelgewinn (2011) war natürlich eine krönende Sache. Wenn ich so auf die letzten zwölf bis 13 Jahre zurückblicke, kann ich sagen: Das war eine lässige Geschichte.“
Noch ist sie ja nicht ganz zu Ende. Und Zangerl fand im Schwazer Team mit Ehrgeiz, Einstellung und Kampfkraft selbst neben Hochkarätern wie Gregorz Gowin oder Kresimir Marakovic immer seinen Platz. „Ich hatte auch das Glück, von gröberen Verletzungen verschont zu bleiben“, richtet er auch einen dankbaren Blick nach oben.
„Charakter kann man nicht kaufen. Einen Typen wie ihn kann man nicht hoch genug loben. Er war Vorbild in jeder Hinsicht, ein wertvoller Spieler und Mensch“, adelt Handball-Tirol-Sportkoordinator Thomas Lintner seinen scheidenden Edel-Routinier.