Iran für Tiroler Firmen attraktiv
Austro-Exporteure scharren in den Startlöchern. Ölexporte dürften nur kurz hochschnellen.
Wien, Innsbruck –Die Aufhebung der Iran-Sanktionen lässt heimische Exporteure frohlocken. „Österreichische Firmen haben einen sehr guten Ruf dort. Wir haben während der Sanktionszeit die Beziehungen im Rahmen des Erlaubten beibehalten“, sagt Hans-Jörg Hörtnagl (Außenwirtschaft Austria). 2014 hat Österreich Waren für 214 Mio. Euro in den Iran exportiert, die Importe beliefen sich auf 19 Mio. Euro. „Unser maximales Exportvolumen hatten wir 2005 mit rund 500 Mio. Euro“, so Hörtnagl. Tiroler Betriebe führten 2013 Waren für 14 Mio. Euro in den Iran aus, berichtet Gregor Leitner, Außenwirtschaftschef der WK Tirol. 1997 waren es noch 35 Mio. Euro – damals wog der Iran für die exportierenden Tiroler doppelt so schwer wie China. Die meisten Exporte gab es bei Pharmazeutika, Maschinen und Lebensmitteln. Auch Auto-Zulieferer waren gut im Geschäft, weiß Leitner. Für Austro-Firmen könnten die Bereiche Infrastruktur, Anlagen- und Maschinenbau interessant sein.
Experten erwarten indes, dass die Ölexporte des Iran nach dem Sanktionsende nur kurz in die Höhe schnellen. Westliche Ölfirmen scharren bereits in den Startlöchern. Der Iran hat große Vorräte auf Lager. Wenn diese aber aufgebraucht sind, brauche es dringend Investitionen in Ölfelder, sagt JBC-Ölexperte Alexander Pögl. Der Ölpreis sackte nach der Einigung kräftig ab. (wer, APA)