Papst wusch am Gründonnerstag afrikanischem Showgirl die Füße
Rom/Vatikanstadt (APA) - Zu den zwölf Gefängnisinsassen, denen Papst Franziskus am Donnerstagabend bei einer Zeremonie in der römischen Stra...
Rom/Vatikanstadt (APA) - Zu den zwölf Gefängnisinsassen, denen Papst Franziskus am Donnerstagabend bei einer Zeremonie in der römischen Strafanstalt Rebibbia die Füße gewaschen hat, zählt auch ein afrikanisches Showgirl. Die Kongolesin Sylvie Lubamba war 2014 wegen Betrugs mit Kreditkarten wohlhabender Bekannten festgenommen worden. Die 43-Jährige hatte an einigen bekannten TV-Sendungen teilgenommen.
Der Papst wusch zwölf Häftlingen, sechs Frauen und sechs Männern, persönlich die Füße, so wie es auch Jesus nach biblischer Überlieferung tat. Die Menschen waren von unterschiedlichen Nationalitäten, darunter Nigeria, Italien, Brasilien und Ecuador. Zudem wusch er auch dem Kind einer weiblichen Strafgefangenen die Füße.
In seiner Predigt betonte der Papst, dass diese zwölf nur stellvertretend für alle Menschen stehen würden und dass alle gemeint seien. Die Fußwaschung war der bewegende Höhepunkt dieser Messe, einige der Häftlinge weinten während des Gottesdienstes. Rund 300 weibliche und männliche Häftlinge nahmen in der Kapelle der Haftanstalt an der Messe teil. Unter ihnen waren auch 15 Mütter mit ihren Kindern.
Die Osterfeierlichkeiten in Rom werden am heutigen Karfreitag mit dem traditionellen Kreuzweg fortgesetzt. Papst Franziskus wird an der Prozession teilnehmen, mit der Gläubige an die Leidensstationen Jesu erinnern. Der Kreuzweg ist die längste der Osterliturgien und dauert beinahe drei Stunden. Der Kreuzweg gilt als stimmungsvollste Liturgie der Karwoche. Diesmal dürfte jedoch zumindest die optische Kulisse getrübt sein: Das antike Amphitheater ist seit mehreren Monaten wegen Restaurierungsarbeiten eingerüstet.
Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten in Rom ist traditionell die Messe auf dem Petersplatz am Ostersonntag mit dem anschließenden Segen „Urbi et Orbi“.