Sanktionen erschweren Irans Erdölexporte massiv

Teheran (APA/Reuters) - Die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrates und Deutschland haben sich mit dem Iran auf Eckpunkte für eine Einigung im S...

Teheran (APA/Reuters) - Die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrates und Deutschland haben sich mit dem Iran auf Eckpunkte für eine Einigung im Streit über das iranische Atomprogramm verständigt. Sollte daraus ein abschließender Vertrag werden, würde der Westen im Gegenzug die Sanktionen gegen die Islamische Republik lockern beziehungsweise aufheben.

Die Strafmaßnahmen lasten schwer auf der iranischen Wirtschaft und haben die Ölexporte des Landes seit 2012 auf etwas mehr als eine Million Barrel pro Tag halbiert. Die ersten Sanktionen reichen zurück ins Jahr 1979, als iranische Studenten die amerikanische Botschaft in Teheran stürmten. Vor allem die Strafmaßnahmen der USA und der EU treffen Ölförderung und -export schwer.

Es folgt eine Liste der Sanktionen:

US-SANKTIONEN

Amerikanern ist der direkte oder indirekte Handel mit der iranischen Erdölwirtschaft, der Regierung und Einzelpersonen, die Verbindungen zur Ölbranche unterhalten, untersagt. Amerikanische Firmen dürfen weder in die iranische Öl- und Gasindustrie investieren noch mit ihr Handel treiben.

Firmen und Einzelpersonen, die die Sanktionen unterlaufen, drohen hohe Geldstrafen. Sie müssen damit rechnen, dass ihr Vermögen eingefroren wird, sie vom US-Finanzsystem ausgeschlossen oder sogar selbst auf eine Schwarze Liste gesetzt werden.

EU-SANKTIONEN

Auch die Europäische Union (EU) untersagt den Handel mit der iranischen Erdölindustrie. Dies umfasst jegliches Geschäft mit dem iranischen Energiesektor sowie Behörden, die damit in Verbindung stehen, ebenso wie Investitionen in diesem Bereich.

Europäische Firmen und Einzelpersonen dürfen kein iranisches Rohöl importieren oder kaufen. Auch andere Erdölprodukte und Erdgas sind von dem Verbot betroffen. Die Hilfe beim Bau von Öltankern ist ebenso illegal wie der Export von Tankern, die Erdöl oder petrochemische Produkte transportieren oder lagern können.

SCHIFFFAHRT UND VERSICHERUNGEN

Auch der Transport von Erdöl sowie die Versicherung der Fracht stellen den Iran vor Probleme. Sowohl die USA als auch die EU haben die Schifffahrtsbranche des Landes - einschließlich der größten Reederei NITC, die den Großteil des iranischen Erdöls verschifft - auf die Schwarze Liste gesetzt, so dass amerikanische und europäische Firmen keine Geschäfte mit diesen Unternehmen machen dürfen.

Auch der größte iranische Hafenbetreiber Tidewater Middle East Co unterliegt Sanktionen. Internationale Schiffs-Klassifizierungsfirmen dürfen ebenfalls nicht mit dem Iran zusammenarbeiten. Sie stellen Bestätigungen über die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards aus, die unerlässlich für die Versicherung und den Zugang eines Schiffes zu Häfen sind.