Ukraine: Waffenruhe brüchig - OSZE-Beobachter am Flughafen Donezk

Kiew (APA/dpa) - Auch nach fast zwei Monaten ist die vereinbarte Waffenruhe in der Ostukraine weiter brüchig. Mindestens drei Armeeangehörige seien von prorussischen Separatisten verletzt worden, sagte Militärsprecher Andrej Lyssenko am Freitag in Kiew. „Es kommt weiter an der gesamten Frontlinie zu Provokationen der Kämpfer“, meinte er. Die Aufständischen wiesen dies zurück.

Die „Volkswehr“ reagiere nur auf Angriffe, sagte ein Sprecher in der Separatistenhochburg Donezk. Er warf den Regierungseinheiten vor, bei Mariupol mit Granatwerfern auf Stellungen gefeuert zu haben.

Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) konnten nach eigenen Angaben erstmals länger das Gelände des weitgehend zerstörten Flughafens von Donezk begutachten. Bei monatelangen Kämpfen um das strategisch wichtige Areal sind auf beiden Seiten Schätzungen zufolge Hunderte ums Leben gekommen. In den Ruinen lägen noch immer Leichen, sagte OSZE-Sprecher Michael Bociurkiw. Ihre Bergung sei schwierig, da an zahlreichen Stellen Minen, Granaten und weitere scharfe Munition lagerten.

Russlands OSZE-Vertreter Andrej Kelin warf dem Freiwilligenbataillon Asow vor, die Waffenruhe nicht zu respektieren und „mit Feuerschutz der Armee“ Stellungen der Aufständischen anzugreifen.