Jemen - Viele Tote bei Luftangriffen - UN-Sicherheitsrat einberufen

Sanaa/New York (APA/dpa) - Auf Antrag Russlands wollte sich der UN-Sicherheitsrat am Samstagabend mit dem Blutvergießen im Jemen befassen. D...

Sanaa/New York (APA/dpa) - Auf Antrag Russlands wollte sich der UN-Sicherheitsrat am Samstagabend mit dem Blutvergießen im Jemen befassen. Die Beratungen des Weltsicherheitsrates sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden. Moskau wollte eine humanitäre Feuerpause erreichen, wie ein Sprecher der russischen UN-Mission der russischen Nachrichtenagentur Tass am Freitag sagte.

Eine von Saudi-Arabien geführte sunnitische Allianz bombardiert seit zehn Tagen Stellungen der Houthis im Jemen. Die schiitischen Aufständischen haben weite Teile des Landes im Süden der arabischen Halbinsel unter ihre Kontrolle gebracht. Das Königshaus in Riad betrachtet die Houthis als „Klienten“ Teherans. Saudi-Arabien und der Iran wetteifern um die Vorherrschaft in der Region.

Ihr „Stellvertreterkrieg“ fordert indes immer mehr zivile Opfer. Nach UN-Angaben starben in dem instabilen Bürgerkriegsland bei Kämpfen allein in den letzten zwei Wochen mehr als 500 Zivilisten. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) berichtete, dass in der südlichen Metropole Aden zwei Helfer des Roten Halbmonds getötet wurden. Sie seien erschossen worden, als sie verwundete Menschen zu einem Krankenwagen getragen hätten.

Lokale Milizen, die den geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi unterstützen, schlugen indes die Houthi-Rebellen weitgehend aus Aden zurück. Dabei halfen ihnen die Luftangriffe der saudischen Koalition.

In der südöstlichen Hafenstadt Mukalla festigte die örtliche Al-Kaida ihre Macht. Der jemenitische Ableger des Terrornetzes hatte die Stadt am vergangenen Donnerstag erobert. Bilder, die über den Kurzmitteilungsdienst Twitter verbreitet wurden, zeigten den örtlichen Al-Kaida-Führer Khalid Batarfi im Präsidentenpalast von Mukalla. Die Jihadisten hatten ihn bei der Eroberung der Stadt aus dem Zentralgefängnis befreit, in dem er inhaftiert gewesen war.

~ WEB http://www.un.org/en/sc/ ~ APA180 2015-04-04/16:03