Iran bestätigt Besuch von Erdogan trotz Spannungen wegen Jemen
Ankara/Teheran (APA/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird trotz eines Streits um seine Äußerungen zu Irans Rolle im Jemen...
Ankara/Teheran (APA/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird trotz eines Streits um seine Äußerungen zu Irans Rolle im Jemen am Dienstag wie geplant nach Teheran reisen. Erdogan werde mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani sowie dem geistlichen Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei zusammenkommen, teilte die iranische Präsidentschaft am Sonntag mit. Bei dem Treffen soll es um die Ausweitung des Handels zwischen beiden Ländern sowie um iranische Gaslieferungen gehen. Erdogan war zuletzt im März 2014 in Teheran, Rohani im Juni in der Türkei.
Erdogan hatte Ende März im Iran für Ärger gesorgt, als er Teheran vorwarf, im Jemen und anderen Ländern der Region nach Vorherrschaft zu streben. Dabei hatte der türkische Präsident den Iran aufgefordert, „seine Truppen“ aus dem Jemen, Syrien und dem Irak abzuziehen. Die Türkei beteiligt sich an der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition, die seit dem 26. März Stellungen der schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen bombardiert, um deren Vormarsch zu stoppen. Saudi-Arabien und seine Verbündeten werfen dem schiitischen Iran vor, die Rebellen zu unterstützen.
Allerdings bleibt unklar, ob diese Unterstützung tatsächlich mehr als nur politisch ist. Nach den Äußerungen Erdogans warf Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif dem türkischen Staatschef vor, die Region zu destabilisieren. Zudem wurde der türkische Geschäftsträger in Teheran zu „Erklärungen“ ins Außenministerium zitiert. Konservative Zeitungen forderten, den Besuch Erdogans wegen seiner „Beleidigungen“ abzusagen. Die Türkei und der Iran stehen insbesondere im syrischen Bürgerkrieg auf unterschiedlichen Seiten, da Ankara die Rebellen, Teheran dagegen die Regierung unterstützt.