Fußball: Bayern auch mit anderem Gesicht erfolgreich

Dortmund (APA/dpa) - Der FC Bayern kann auch anders. Mit einem Defensivkonzept führte Trainer Pep Guardila sein dezimiertes Starensemble am ...

Dortmund (APA/dpa) - Der FC Bayern kann auch anders. Mit einem Defensivkonzept führte Trainer Pep Guardila sein dezimiertes Starensemble am Samstag zu einem 1:0-Sieg im Prestigeduell bei Borussia Dortmund. Der 25. deutsche Fußball-Meistertitel ist für die Bayern bei weiter zehn Punkten Vorsprung auf den VfL Wolfsburg nur noch Formsache: „Wir müssen nun noch viermal gewinnen“, rechnete Guardiola vor.

Der Spanier hatte aus der Not eine Tugend gemacht, auf die Ausfälle von ÖFB-Star David Alaba, Arjen Robben und Franck Ribery mit einer Defensivtaktik reagiert. Vor einer Dreierabwehr postierte Guardiola ein kompaktes Fünfermittelfeld. Die Bayern verzichteten dadurch auf ihren gewohnt hohen Ballbesitz, ließen aber sehr wenig zu. „Wir mussten taktisch reagieren. Dafür ist unser Trainer bekannt, dass er das gut kann“, lobte Sportvorstand Matthias Sammer.

Umso glücklicher war Guardiola, dass sein Plan aufging, er im erst 61. Spiel in der deutschen Bundesliga seinen 50. Sieg bejubeln durfte. „Alle Spieler sind meine Helden“, sagte der frühere Erfolgstrainer des FC Barcelona. Einen, der zuletzt selten gespielt hatte, hob er ganz besonders hervor, seinen Innenverteidiger Dante. „Er ist unheimlich wichtig, in der Kabine und auf dem Platz“, sagte Guardiola. „Ich hätte gerne 1.000 Dantes in meinem Team.“

Freudig zur Kenntnis genommen wurde auch das Comeback von Thiago Alcantara nach über einem Jahr Pause wegen diverser Knieverletzungen. Der Spanier könnte in den nächsten Wochen einige Aufgaben von Alaba übernehmen. Der Wiener fehlt den Bayern wegen seines Innenbandrisses im Knie zumindest für eineinhalb Monate, will im Saisonfinish aber wieder mithelfen, nach der Meisterschaft auch Cup und Champions League nach München zu holen.

Den ersten Schritt dahin gilt es für die Bayern am Mittwoch im Cup-Viertelfinalschlager bei Bayer Leverkusen zu machen. In der Champions League geht es eine Woche später gegen den FC Porto. Dortmund wird nach dem katastrophalen Saisonstart kommende Saison in der Königsklasse nur Zuschauer sein. Der Tabellenzehnte liegt nach dem 0:1 gegen die Bayern bereits 15 Punkte hinter dem Vierten Leverkusen.

Ganz andere Sorgen hat der VfB Stuttgart. Nach einem 1:3 in Wolfsburg wird die Lage im Kampf um den Klassenerhalt für das Tabellenschlusslicht immer schwieriger. Fünf Punkte fehlen dem Club der ÖFB-Teamspieler Florian Klein und Martin Harnik, der in Wolfsburg den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte, bereits ans rettende Ufer. Zumindest der Relegationsplatz ist sieben Runden vor Schluss aber noch in Reichweite.

Seit acht Runden liegen die Stuttgarter nun schon auf dem letzten Tabellenplatz. Trainer Huub Stevens versuchte sich in Durchhalteparolen. „Wir können für die nächste Aufgabe gegen Bremen auf der ersten Hälfte aufbauen“, meinte der Niederländer, der im November nach Stuttgart zurückgekehrt war. Im Vorjahr hatte Stevens den VfB vor dem Abstieg bewahrt.