Israelischer Atomexperte besorgt über Deal mit Iran
Tel Aviv (APA) - Der hochrangige israelische Atomexperte Ephraim Asculai, der auch für die Internationale Atomenergiebehörde IAEA tätig war,...
Tel Aviv (APA) - Der hochrangige israelische Atomexperte Ephraim Asculai, der auch für die Internationale Atomenergiebehörde IAEA tätig war, hat sich besorgt über das in Lausanne mit dem Iran vereinbarte Rahmenabkommen geäußert. Ihm bereite am meisten Kopfzerbrechen, was in dem Dokument nicht erwähnt sei, nämlich die iranischen Forschungen für einen Atombombenmechanismus, so der Experte.
„Der Iran hat nach Angaben der IAEA einen nuklearen Explosionsmechanismus entwickelt, das ist eine ernste Sache, und ich habe nicht ein Wort darüber in irgendeiner Erklärung gehört“, sagte Asculai nach Angaben der israelischen Zeitung „Haaretz“ (Onlineausgabe von Sonntag). Außerdem habe er ein „aggressiveres Inspektionsregime“ erwartet und dass dem Iran weit weniger Uranreicherungszentrifugen zugestanden würden.
„Dieser Deal ist nicht ausreichend. Er gibt den Atominspektoren nicht das Recht, überall und zu jeder Zeit im Iran nachzuschauen, und der Iran ist ein großes Land“, so Asculai. Der Iran könne irgendwo tätig werden. Außerdem sei die Zahl der Zentrifugen, die der Iran behalten könne, nicht klein, 5000 bis 6000 Stück seien recht viel. Die Zahl hätte viel geringer sein müssen, um einigermaßen sicher zu gehen.
Zudem gebe eine Breakout-Zeit - die Zeit, um genügend Uran für eine Bombe anzureichern - von einem Jahr kaum jemanden in Israel ein Gefühl von Sicherheit, meinte Asculai. „Ich glaube, das ist eine zu kurze Zeit, um das Problem anzugehen. Wenn man es entdeckt, braucht man lange, um etwas zu tun“, so der Experte. US-Präsident Barack Obama sei viel zu abhängig von den Geheimdiensten, um ein Fehlverhalten des Iran aufzudecken. „Leider weiß man, dass Geheimdienste irren können - und wir wissen, dass der Iran sehr gut darin ist, etwas zu verschleiern“, warnte Asculai.