Im Sorgenetzwerk soll es Lebensqualität für alle geben
Die Initiatoren des Landecker Pilotprojekts „Sorgende Gemeinde“ gehen in die Umsetzungsphase. Für die Bevölkerung ist ein vierteiliger Kurs geplant.
Von Helmut Wenzel
Landeck –Dutzende Einrichtungen und ehrenamtliche Vereine sind im Raum Landeck aktiv, damit niemand durch das Sozialnetz rutscht. Dabei ist die Bandbreite an Sorge- und Pflegedienstleistungen fast unüberschaubar geworden, die Nachfrage wächst ständig.
Vor diesem Hintergrund haben sich die Initiatoren des Pilotprojekts „Sorgende Gemeinde“ zum Ziel gesetzt, die einzelnen Leistungen besser aufeinander abzustimmen und zu koordinieren, wie Projektleiter Klaus Wegleiter vom Wiener Institut für Palliative Care und Organisationsethik kürzlich erläuterte: „Die Fäden des Hilfenetzwerks sollen in einer Hand zusammengeführt werden.“ Mehrmals ist dazu das Stichwort „Kümmerer“ gefallen.
Bürgermeister Wolfgang Jörg strebt eine Koordinationsstelle im Sozialsprengel an, wie er erklärte: „Ich kann mir dazu sehr gut einen Sozialarbeiter vorstellen. Es sollte ein Praktiker sein. Aber ich will niemandem vorgreifen.“
Zuletzt sei das Projekt so richtig in Schwung gekommen, resümiert Sozialstadtrat Mathias Niederbacher. „Vieles läuft schon relativ eigenständig. Unterstützung brauchen aber noch die pflegenden Angehörigen.“
Der „Kümmerer“ soll den Betroffenen prompt und unkompliziert erklären können, wie die Pflegegeld-Einstufung funktioniert, wer Pflegepatienten im Urlaub betreuen kann, wie man zu einem Behindertenausweis kommt oder wie man eine Patientenverfügung macht. Die „Sorgende Gemeinde“ soll das Motto „Vorsorgen und gut leben bis zuletzt“ umsetzen, betont die Initiativgruppe.
Erster Schritt im Aufbau des Sorgenetzwerkes ist dazu ein vierteiliger Kurs für die Bevölkerung ab 6. Mai im Bildungshaus Altwidum. Im ersten Teil etwa referiert Sprengelgeschäftsführerin Doris Habicher zum Thema „Hilfe organisieren, annehmen und sich kümmern“.
Zu einer Klarstellung sieht sich Angelika Scheiber von der Landecker Hospizgruppe veranlasst: „Jeder, der sein Wissen und seine Erfahrung in das Projekt einbringt, ist willkommen.“ Konkurrenzdenken sei fehl am Platz. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Sozialministeriumservice sei anzustreben.