Florian Kurzthaler übernimmt Leitung der Öffentlichkeitsarbeit
Kurzthaler folgt Thomas Schönherr, der ins Büro des Landeshauptmanns wechselt. „Man braucht die besten Leute am richtigen Platz“, kommentierte LH Platter die Personalentscheidung. Kritik kommt vom Koalitionspartner.
Innsbruck – LH Günther Platter machte gestern Florian Kurzthaler zum Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit im Landhaus. Die Stelle war nur intern ausgeschrieben, Hearing fand keines statt. „Es ist Chefsache, die richtigen Leute am richtigen Platz zu positionieren“, erklärte Platter nach der Regierungssitzung. „Es war die richtige Entscheidung.“
Ebendiese war im Vorfeld heftig umstritten. SPÖ, FPÖ und Liste Fritz orteten „Postenschacher“ und vermissten die nötige Transparenz bei der Bestellung. Kurzthaler war vor drei Wochen von der ÖVP-Parteizentrale ins Landhaus gewechselt, der derzeitige Abteilungsleiter Thomas Schönherr ins LH-Büro berufen, dessen langjährige Stellvertreterin, Christa Entstrasser-Müller, bei der Besetzung des Chefpostens übergangen worden. Sie hatte sich für den Leitungsposten beworben. Auf die Frage, was Kurzthaler für den Job besser qualifiziere als Entstrasser-Müller, meinte Platter: „Ich habe meine Gründe für die Besetzung.“ Kurzthaler sei fachlich „hervorragend qualifiziert“ und habe eine „sehr hohe soziale Kompetenz“.
Die Grünen sind wenig erfreut. LHStv. Ingrid Felipe meinte neben Platter stehend: „Obwohl wir koalitionär zusammenarbeiten, ist das seine Personalentscheidung. Ich habe sie zu akzeptieren.“ Nachdem die Stelle nur intern ausgeschrieben war, waren die Grünen außen vor. Bei externen Bewerbern hätte es, wie für jede Aufnahme in den Landesdienst, das Okay der Landesregierung gebraucht. So konnte Platter Kurzthaler alleine bestellen.
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Der Klubobmann der Grünen, Gebi Mair, erklärt in einer Aussendung, dass das gewählte Verfahren dem grünen Verständnis widerspreche, wie Positionen im öffentlichen Dienst zu besetzen seien. „Wir wollen transparente, objektive und gleichstellungsfördernde Ausschreibungen. Das war hier nicht der Fall.“ SP-Abgeordnete Gabi Schiessling sieht eine Schlechterstellung von Frauen und die Gleichbehandlung verletzt. „Handverlesene Parteizöglinge der ÖVP werden freihändig mit gutbezahlten Posten bedient. Das stinkt zum Himmel“, heißt es aus der SP-Parteizentrale. Einen „perfiden Postenschacher“ kritisiert die Liste Fritz. „Die ÖVP setzt einen Parteigünstling auf einen öffentlichen Posten, die Öffentlichkeit bezahlt das Ganze mit ihrem Steuergeld“, sagt Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. (aheu)