Bundesbank-Chef fordert mehr Reformeifer in Griechenland

Frankfurt/Athen (APA/Reuters) - Der Präsident der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat Griechenlands Reformbemühungen als unzureichend k...

Frankfurt/Athen (APA/Reuters) - Der Präsident der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat Griechenlands Reformbemühungen als unzureichend kritisiert. Der Ägäis-Staat sei vor fünf Jahren das erste Land gewesen, das gegen Auflagen Hilfskredite erhalten habe, sagte Weidmann am Dienstag auf einer Veranstaltung in Essen laut Redetext.

„Bei der Eintreibung von Steuern, der Korruptionsbekämpfung und beim Vorhaben, die Arbeit der öffentlichen Verwaltung zu verbessern, hätten innerhalb von fünf Jahren doch merklichere Fortschritte möglich sein sollen.“ Es müsse Vertrauen in einen verlässlichen Reformkurs des Landes entstehen. „Die neue griechische Regierung hat hier erste Hoffnungen wieder zunichtegemacht“, bemängelte Weidmann.

Das EZB-Ratsmitglied äußerte sich auch zu dem Staatsanleihen-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB), dem von Anfang an skeptisch gegenüberstand. Damit soll die Konjunktur angeheizt und die zuletzt negative Teuerung in der Eurozone nach oben getrieben werden. Mittelfristig werde die Inflation auf jeden Fall wieder anziehen, sagte Weidmann. Zwar werde dieses Ziel mit den Anleihekäufen wohl etwas schneller erreicht. „Die Frage ist aber, ob dieser Zeitgewinn es rechtfertigt, die mit solchen Käufen verbunden Risiken einzugehen“, sagte der Bundesbank-Präsident.

~ WEB http://www.ecb.int ~ APA592 2015-04-28/19:46