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Skoda Scala: Auf der Erfolgsleiter nach oben

Der Scala ist ab 25. April im Handel.
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Škoda zückt die nächste Trumpfkarte: Der neue Scala löst den Rapid ab und geht mit aufregendem Design und modernster Technik in der Kompaktklasse auf Beutezug.

Von Walter Schrott

Split –Vor allem Freunde der Klassik denken spontan an das berühmte Mailänder Opernhaus, wenn der Name Scala fällt. Doch diesmal kommt die Musik aus Böhmen. Und zwar auf vier Rädern. Škoda legt im kompakten Segment nach: Der Rapid ist out, in seine Fußstapfen tritt der Scala. Aber nicht als direkter Nachkomme, sondern als komplett neues Auto. Und weil Scala im Lateinischen so viel wie Treppe oder Leiter bedeutet, wird klar, dass die Nomenklatur kein Zufall ist: Die beliebte und ungemein erfolgreiche Automarke ist drauf und dran, auf der Erfolgsleiter die nächsten Sprossen zu erklimmen.

Dafür bringt der Scala alles mit: Ein echtes Designschmankerl ist da dem Zeichenstift entronnen. In der Frontpartie mit der breiten Kühlermaske und schmalen LED-Leuchten überträgt er – glasklar wie ein Gebirgsbach – die aufregende Designsprache der Studie „Vision RS“ in das erste Serienmodell. Ab der B-Säule geht’s leicht bergab bis zum knackigen Heck, auf dessen Glasklappe nicht das traditionelle Markenlogo, sondern selbstbewusst der Škoda-Schriftzug prangt. Starke Akzente setzen zudem die bis zu 18 Zoll großen Aluräder. Das Interieur steht dem positiven Eindruck um nichts nach. Fein geprägte Strukturen in den Verkleidungen, teilgeschäumte Oberflächen, exzellentes Gestühl und das aufgeräumte Cockpit (auf Wunsch virtuell) samt neuestem Infotainment mit 6,5 bis 9,2 Zoll großen Touchscreens lassen die nächsthöhere Fahrzeugklasse grüßen. Alles fein gemacht mit bester Ergonomie und hochwertiger Anmutung.

Auf Wunsch kann der Käufer den Scala mit einem digitalen Instrumentarium bestücken lassen.
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Genau genommen ist der Scala ein süffiger Cocktail aus sportlich-elegantem Fließheck mit einem Schuss Kombi. Das haben die Designer geschickt hingekriegt. Damit lockt man sicher auch Käufer, die eigentlich mit einem Hinterlader nichts am Hut haben, aber Variabilität und Ladekapazität auch nicht missen möchten. Als erstes Modell der Marke steht der Scala auf dem Modularen Querbaukasten (MQB A0) aus dem VW-Konzernregal. Das bedeutet auch mehr Radstand und maximales Platzangebot. Mit 4,36 Metern Länge überragt der Fünftürer seinen Wolfsburger Cousin Golf um gut zehn Zentimeter. Fahrer und Passagiere erwartet ein luftiges Raumgefühl, die Bein- und Kopffreiheit ist selbst im Fond mehr als üppig. Und in das Ladeabteil passen zwischen 467 bis (bei umgelegten Rücksitzlehnen) 1410 Liter. Das ist Rekord in dieser Liga.

Wir haben dem Scala bei ersten Testfahrten bereits auf den Zahn gefühlt. Der Diesel punktet – wie gehabt – mit Drehmoment und Antrittsstärke. Besonders beeindruckt hat uns der 150-PS-Benziner. Der quirlige Vierzylinder geht vehement zur Sache und zeigt mit 8,2 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 durchaus sportliche Ambitionen. Das relativ straff abgestimmte Fahrwerk spielt dabei mit, vernachlässigt aber nicht den Fahrkomfort. Leichtfüßig und handlich lässt sich der Scala durchs Kurvenreich dirigieren. Wer auf noch mehr Fahrdynamik steht, kann ein um 15 Millimeter abgesenktes Sportfahrwerk ordern, das bei Škoda Premiere feiert. Per Knopfdruck kann der Fahrer zwischen „Normal“ und „Sport“ wählen. Im Sportmodus ist der Scala dann härter unterwegs und hängt gieriger am Gas. Die Lenkung spricht zudem fester an.

Zum Marktstart am 25. April kommt der neue Scala in drei Ausstattungsversionen und mit drei Triebwerken. Die beiden aufgeladenen Benziner leisten 115 und 150 PS, der Turbodiesel 115 PS. Geschaltet wird je nach Modell über manuelle 5- und 6-Gang-Getriebe, der stärkere Benziner ist mit der bewährten 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik bestückt. Ein 95-PS-Benziner folgt im Laufe des Jahres, ebenso eine 90 PS starke Erdgas-Variante. Viele Assistenzsysteme sorgen (teils serienmäßig, teils optional) für maximale Sicherheit. Die Preisliste startet bei 18.980 Euro (115 PS Benziner), für den 150-PS-Benziner samt 7-Gang-DSG sind mindestens 23.830 Euro fällig und der Selbstzünder liegt bei 23.670 Euro. Der Diesel scheint generell auf dem Rückzug zu sein. Max Egger, Geschäftsführer von Škoda Österreich, schätzt, dass sich 85 Prozent der Käufer für einen Benziner entscheiden werden.

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