Test

Neues, kleines und stilles Kraftpaket

Seit Kurzem gibt es den Nissan Qashqai mit zwei neuen 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenzinmotoren mit überzeugenden Leistungsdaten.
© Höscheler

Der innovative 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner ist für den Nissan Qashqai eine nahezu ideale Motorisierung: Mit dem 1,4-Tonner nimmt er es locker auf, zudem beherrscht er eine hohe Laufkultur.

Von Markus Höscheler

Mayrhofen –Nur um die Bedeutung des Qashqai für Nissan in Österreich noch einmal hervorzuheben: Von dem Kompakt-SUV gab es im vergangenen Jahr 3050 Neuzulassungen – damit bestritt das Modell fast die Hälfte aller Nissan-Neuzulassungen. Mit großem Abstand folgen dann der Micra und der Leaf, die zusammen lediglich zwei Drittel der Qashqai-Stückzahlen bestreiten. Somit wird klar, dass Nissan seinen Bestseller laufend mit Neuigkeiten versorgt, ihn also hegt und pflegt. Insbesondere beim Motorenprogramm hat der Hersteller nachgelegt, wohl auch dazu gezwungen durch die Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Die ist mit dafür verantwortlich, dass der Qashqai seit wenigen Wochen mit einem 1,7-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel bestellbar ist, wahlweise auch mit einem Allradantrieb.

Ebenfalls noch ganz frisch im Programm ist der 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, ein Gemeinschaftsprojekt der Allianz Renault-Nissan mit Daimler. Beide Gruppen rollen den Ottomotor zunehmend in ihren kompakten Baureihen aus, Nissan macht hier emsig mit. Zwei Leistungsstufen sind vorgesehen: eine mit 140 und eine mit 160 PS, vorläufig nur kombinierbar mit Vorderradantrieb. Die stärkere Ausführung kann auf Wunsch mit einer Doppelkupplung (sieben Stufen) verknüpft werden – uns erreichte kürzlich allerdings ein Testwagen mit dem Sechsgang-Handschalter und der höheren Ausstattungslinie Tekna.

Was in uns im laufenden Betrieb auffiel: Das Aggregat hängt außerordentlich gut am Gas, ist durchzugsstark und verfügt über eine angenehm zurückhaltende Akustik. Der Testverbrauch von 7,9 Litern je 100 Kilometer geht in Ordnung, weniger lässt sich bei zurückhaltender Fahrweise verwirklichen. Interessant war die Erfahrung, dass die Vorderräder bei ungenügender Asphalt-Qualität gelegentlich überfordert waren – das Nenndrehmoment von 260 Newtonmetern ist also mehr als genug für den frontgetriebenen Qashqai.

Die Lenkung operierte auf sehr leichtgängige Art und Weise, der Sechsgang-Handschalter wies keine nennenswerten Auffälligkeiten auf. Das Fahrwerk wirkte trotz kompakter Abmessungen ausgesprochen komfortabel, die Übersicht nach hinten ist keine gute. Aber das machen Kameras und Parksensoren in Verbindung mit dem 360-Grad-Around-View-Monitor wieder wett, Parkrempler sind also nicht zu befürchten, wenn die Helferlein aktiv genutzt werden.

Zufrieden stellt Tekna mit einer Reihe von Ausstattungsdetails, etwa Voll-LED-Scheinwerfern, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen und Stoff-Ledersitzen samt Sitzheizung vorne. Ebenfalls an Bord sind das NissanConnect-Navigationssystem und ein umfassendes Fahrerassistenzpaket. Der Preis dafür ist fair: 33.687 Euro.

Die Technik

Motor: Vierzylinder-Turbobenziner

Hubraum: 1332 ccm

Drehmoment: 160 Nm bei 1750 U/min

Leistung: 117 kW/160 PS

L/B/H: 4394/1806/1590 mm

Gewicht: 1360

1870 kg

Kofferraumvolumen: 430 — 1585 l

Tankinhalt: 55 l

Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h

0 — 100 km/h: 8,9 Sekunden

Verbrauch: 7,9 l/100 Kilometer

Kraftübertragung: Vorderradantrieb

Preis: 33.687 Euro

CO2-Emission: 130 g/km

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