Test

Skoda Fabia Combi: Einfaches Leben in Bestform

Dass der Fabia als Combi ein wahres Raumwunder ist, sieht man ihm nicht gleich an. Zum TT-Test rollte die schicke „Monte Carlo“-Version mit 110 PS und DSG-Automatik.
© Fellner Reinhard

Von wegen Kleinwagen: Der Skoda Fabia Combi zeigt auf 4,26 Metern, was an einem Fahrzeug wirklich wichtig und in diesem Segment aber bereits technisch möglich ist.

Von Reinhard Fellner

Innsbruck –Der Testbericht eines Skoda Fabia mag bei manchem Leser nicht unbedingt Herzrasen erzeugen – und doch war der Test für den Redakteur eine der aufschlussreichsten Erfahrungen seit langer Zeit. So stellte der gerade 4,26 Meter lange Kombi in Velvet-Rot samt 110-PS-Benziner und Siebengang-DSG-Automatik über zwei Wochen jeden Tag lauter die Fragen: „Was kann der eigentlich nicht?“ und „Wer bräuchte da jemals mehr?“

Dass der heutige Kleinwagen in Talent und Format bereits die frühere Kompaktklasse ersetzt hat, ist bekannt. Der soeben überarbeitete Fabia bringt dabei aber eine derartige konstruktive Dichte mit, dass man sich von einstigen Klassenkategorisierungen verabschieden kann. Auch wenn der Skoda in Top-Version zur TT vorfuhr, liegt die Einschätzung zuallererst an den Grundtalenten eines jeden Fabia Combi. Auf nur 4,26 Metern bietet der Tschechen-Volkswagen nämlich eine Raumfülle, die viele Kompaktwagen schlägt. Bei akzeptabler Innenbreite findet sich sofort eine feine Sitzposition. Auf der Rückbank überraschen Beinfreiheit und Sitzposition, vorne und hinten erzeugt viel Kopffreiheit ein angenehmes Raumgefühl. Die relativ hoch bauende Karosserie sorgt zudem für einen äußerst komfortablen Einstieg.

Wer zudem die Mehrinvestition von gerade 450 Euro (Monte Carlo DSG) nicht scheut, sollte beim Fabia immer zum Combi greifen. Die Version macht den „kleinen“ Tschechen nämlich zu einem an Vollwertigkeit kaum zu übertreffenden Auto. Mittelklasseträchtige 530 Liter Kofferraum in Grundversion lassen sich auf 1395 Liter erweitern. Eine Wendematte, die feine Schiebekofferraumabdeckung und Ablagen erfreuen im Alltag.

Fasst unfassbar viel: In Normalstellung schlägt der Fabia mit 530 Litern Kofferraum (bis 1395 Liter) Mittelklassekombis. Clevere Details inklusive.
© Fellner Reinhard

Auch sonst wirkt der Fabia bis in die letzte Schraube durchdacht und überzeugt mit überraschender Qualität. Alles, was bei einem Auto wichtig ist, passt. Seit der Überarbeitung ist der Fabia allerdings auch bei Assistenzsystemen und im Multimediabereich am letzten Stand. Für relativ wenig Geld kann man den Tschechen mit den Technologien der Großen ausstatten. Ob Abstand- oder Spurwechselassistent – alles ist möglich. Dazu überzeugte das Multimediagerät mit seinem nicht allzu großen 6,5-Zoll-Bildschirm mit schneller und zuverlässiger Smartphone-Anbindung. Besser geht das auch im Premium-Fahrzeug nicht – der Volkswagenkonzern lässt eben grüßen. Diese Gene merkt man dem Fabia natürlich auch beim Fahren an, wobei sich der Dreizylinder mit 110 PS jeden Tag aufs Neue als Spaßkanone ersten Ranges hervortat. Bei sonorem Klang zeigt der Fabia mit diesem Aggregat ansatzlosen Bewegungsdrang. Der Turbo-Benziner spielt sich mit dem Combi förmlich. Das blitzschnell schaltende – und serienmäßige (!) – Siebengang-DSG-Automatikgetriebe passt da bestens dazu. Es bietet den Komfort eines Automatikfahrzeugs in der Stadt und Schaltvorgänge in Sekundenbruchteilen bei sportlicher Fahrweise. Auch Sprit spart das DSG – wie ein Testverbrauch von 5,8 Litern zeigte. Dazu zeigten sich Fahrwerk und Lenkung dynamischer Fortbewegung nicht abgeneigt. Zu so einem Fabia-Paket passte dann sogar die Ausstattungsvariante „Monte Carlo“. Sportliche Optik, Sportsitze und schwarze Felgen dürfen hier, müssen bei einem Fabia Combi aber nicht sein.

Faszinierend ist vielmehr das Gesamtpaket dieses ab 12.850 Euro („20“, 75 PS) erhältlichen Alltagshelden.

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