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Gut gewann erneut vor Abfahrtskönigin Suter, Ortlieb am Podest

Schweizer Feiertage in Crans Montana: Abfahrtsweltcup-Gewinnerin Corinne Suter und Tagessiegerin Lara Gut-Behrami strahlten mit der Sonne um die Wette.
© GEPA pictures/ Mario Buehner

Erneut Schweizer Festspiele in Crans Montana, erneut gewann Lara Gut-Behrami vor Corinne Suter. ÖSV-Läuferin Nina Ortlieb komplettierte das Podest. Auf den Sieg fehlten der Vorarlbergerin lediglich 0,05 Sekunden.

Crans Montana – Inmitten des großen Schweizer Jubels strahlte auch eine Österreicherin kräftig mit: Nina Ortlieb wurde am Samstag in der Weltcup-Abfahrt in Crans Montana Dritte und landete erstmals in ihrer Karriere auf dem Podest. Die Vorarlbergerin hatte nur 0,05 Sekunden Rückstand auf Lara-Gut-Behrami, die auch die zweite Abfahrt gewann, die zweitplatzierte Corinne Suter holte sich die Kristallkugel.

Nach der Trainingsbestzeit am Donnerstag hatte sich Ortlieb für die Abfahrt am Freitag zu viel Druck gemacht und nach fehlerhafter Fahrt mit großem Rückstand den sechsten Platz geholt. In dem engen Rennen am Samstag klappte es viel besser. „Ich habe meine Lehren aus gestern gezogen, da war ich zu fehleranfällig. Ich habe geschaut, dass ich die Konzentration halten kann. Es war mehr Lockerheit da.“

Ortlieb „zufrieden und stolz auf Fahrt und Leistung"

Die 23-Jährige freute sich über „den kleinen Push für den Endspurt“, wie sie im ORF-TV-Interview erzählte, es steht ja nur noch eine Abfahrt beim Finale in Cortina d‘Ampezzo auf dem Programm. „Ich freue mich total, dass es geklappt hat. Ich kann zufrieden und stolz auf meine Fahrt und Leistung sein.“

Gut-Behrami legte gleich einen Sieg zum insgesamt 26. Karriereerfolg nach, sie war auch die zuvor letzte Schweizerin, die in einer Saison zwei Abfahrten für sich entschieden hatte (2015/16). Und sie ist die einzige Athletin, die bisher mehr als ein Rennen dieser Disziplin in diesem Winter gewann.

Gemeinsam mit Suter bescherte sie dem Heimpublikum Festtagsstimmung. Suter ist die erste Abfahrts-Wertungssiegerin aus der Schweiz seit Chantal Bournissen 1991. „Ich bin einfach froh, dass die Heimrennen durch sind. Es war sehr speziell, sehr viel Rummel, ich habe letzte Nacht fast gar nicht geschlafen, deshalb bin ich umso glücklicher“, erklärte die 25-jährige Suter, der am Freitag 0,80 Sekunden auf die Landsfrau fehlten, am Samstag nur 0,02. Dritte wurde mit Ortlieb wie am Vortag (Stephanie Venier) eine ÖSV-Fahrerin.

Weltcupwertungen Damen

Abfahrtsweltcup

1. Corinne Suter (SUI) 477 Punkte - steht als Siegerin fest

2. Ester Ledecka (CZE) 322

3. Federica Brignone (ITA) 320

Weiter: 7. Stephanie Venier (AUT) 233, 8. Nina Ortlieb (AUT) 233, 9. Nicole Schmidhofer (AUT) 228.

Gesamtweltcup

1. Mikaela Shiffrin (USA) 1225 Punkte

2. Federica Brignone (ITA) 1198

3. Petra Vlhova (SVK) 1139

Für die Österreicherinnen wurde es auch mannschaftlich ein gutes Ergebnis. Hinter Federica Brignone (4./ITA) und Ester Ledecka (5./CZE), die es nicht schafften, die Abfahrtswertung noch länger offenzuhalten, kam die Oberperferin Venier auf Platz sechs (0,59), Nicole Schmidhofer wurde Siebente (0,62). Für Tamara Tippler wurde es ein zwölfter Rang, für Ramona Siebenhofer ein 18. Die genannten ÖSV-Damen sind für die letzte Abfahrt beim Weltcupfinale in Cortina qualifiziert, da sie unter den Top 25 der Disziplinwertung aufscheinen.

Venier freut sich mit der Teamkollegin

„Ich will zu viel am Start, fahre zu aggressiv los, da passiert der eine oder andere Fehler“, sagte Venier, die sich für Ortlieb freute. „Nina zeigt im Training so gute Leistungen, in den Rennen hat es noch nie richtig funktioniert. Ich freue mich mega für sie.“ Schmidhofer stellte fest, dass die vorgenommenen Veränderungen sehr gut für die Kurven seien, „aber im Flachen komme ich nicht weiter. Da fehlt der Speed“.

Am Sonntag steht eine Kombination aus Super-G und Slalom auf dem Programm. Brignone könnte sich vorzeitig den Disziplinsieg sichern. Im Gesamtweltcup führt weiterhin die derzeit fehlende Mikaela Shiffrin (USA). (APA)

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