SPÖ

Dornauer soll offiziell zurück in die SPÖ-Führung

Nach schwierigem Start jetzt auf einer Wellenlänge: SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und der Tiroler SPÖ-Chef Dornauer im Sellrain.
© SPÖ

Derzeit ist Tirols SP-Chef in den Bundesgremien nur kooptiert. Nach dem Parteitag 2021 soll er dort auch stimmberechtigt sein. So will es Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner.

Innsbruck – Über Monate krachte es im Gebälk zwischen Rendi-Wagner und ihrem Tiroler Parteikollegen Georg Dornauer. Wegen seinem „Horizontal“-Sager wurde Dornauer im November 2018 die Türe zu den Bundesgremien vor der Nase zugeschlagen. Später trug seine offen zur Schau getragene Allianz mit Rendi-Wagners Dauerkritiker und Burgenlands LH Hans Peter Doskozil nicht gerade zum Stimmungswandel bei. Nach der Ibiza-Affäre und vor der Nationalratswahl im Herbst 2019 wurde er lediglich in den Bundesvorstand kooptiert. Das Verhältnis zwischen Rendi-Wagner und Dornauer hat sich indessen jedoch merklich gebessert.

Die 4-Tage-Woche ist eine effiziente Antwort auf die Herausforderungen.
Pamela Rendi-Wagner

Zuletzt hielt er sich sehr zurück und ging nach der jüngsten Doskozil-Offensive, welcher Rendi-Wagner als Spitzenkandidatin für die nächste Wahl in Frage gestellt hat, sogar auf Distanz zum Burgenländer. Zugleich streut Dornauer seiner Parteivorsitzenden Rosen. Er spricht von einem engen Austausch in der Corona-Krise, von einer geeinten und gestärkten Partei. „Es ist aber jedem Landesparteichef unbenommen, sich zu SPÖ-Themen zu äußern.“ Er, so Dornauer, habe jedoch keine Veranlassung gesehen, Doskozils Aussagen zu kommentieren. Außerdem lehnt er Denkverbote gegen Rendi-Wagners Vorschlag einer Vier-Tage-Woche ab. „Ein Njet, egal aus welcher Richtung, ist inakzeptabel.“

Es kann nicht sein, dass Unternehmen wie Swarovski trotz staatlicher Unterstützung massiv Stellen abbauen.
Georg Dornauer

Nach dem nächsten Parteitag soll Dornauer jetzt in den Bundesgremien voll stimmberechtigt sein. „Ich werde das vorschlagen“, sagte Rendi-Wagner. Gemeinsam übten sie Kritik am angekündigten Abbau von 1800 Mitarbeitern bei Swarovski. „Es ist inakzeptabel, Unternehmen wie dem Tiroler Kristallkonzern finanziell unter die Arme zu greifen und mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten wie der Kurzarbeit zu unterstützen, obwohl sie Hunderte Mitarbeiter entlassen“, kritisierte die SPÖ-Vorsitzende. Für Dornauer hat die Politik mitzureden, wenn es um die Sicherung von Arbeitsplätzen gehe. „Als SPÖ stehen wir hinter den Menschen, die buchstäblich von einem Tag auf den anderen vor die Tür gesetzt wurden. Aus meiner Sicht ist es nicht ausgeschlossen, dass Swarovski am Standort Wattens buchstäblich wieder in altem Glanz erstrahlt – genau dafür setzen wir uns ein.“ (pn)

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