Wirecard-Skandal

Fahndung nach Wirecard-Ex-Vorstand Marsalek in „Aktenzeichen XY“

Mit diesen Fotos wird nach Jan Marsalek gefahndet.
© Polizeipräsidium München

Der Österreicher war bis Juni Vorstandsmitglied bei Wirecard und ist nun flüchtig. Der Fall soll nun Thema bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ werden.

Aschheim – Im milliardenschweren Bilanzskandal beim DAX-Konzern Wirecard fahndet das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) öffentlich nach dem flüchtigen Ex-Vertriebsvorstand Jan Marsalek. Der Österreicher war bis Juni 2020 Vorstandsmitglied bei Wirecard. Der Fall soll nun Thema bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ werden.

„Aufgrund der derzeitigen Ermittlungsergebnisse wird ein Aufenthaltsort des Gesuchten im Ausland für sehr wahrscheinlich gehalten“, teilte das deutsche Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mit.

Untreue- und Betrugsvorwürfe

Marsalek wird verdächtigt, zusammen mit anderen Beschuldigten die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen des Zahlungsdienstleisters durch Scheingeschäfte aufgebläht zu haben, um so das Unternehmen finanzkräftiger und für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen. Die Ermittler verdächtigen ihn des besonders schweren Falls der Untreue und des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Banken und Investoren über drei Milliarden Euro verloren haben könnten.

Wirecard hatte Scheinbuchungen in Höhe von mutmaßlich 1,9 Mrd. Euro eingeräumt, die der Konzern in seiner Jahresbilanz 2019 auf der Habenseite bilanzieren wollte - das Ergebnis wahrscheinlich nicht existierender Luftgeschäfte mit Subunternehmern in Südostasien und im Mittleren Osten. (APA/dpa)

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