Coronavirus

Gut zu wissen: Alle Infos zu den Covid-Massentests in Tirol am Wochenende

Bei den Antigen-Testungen wird mit einem Stäbchen ein Nasen-Rachen-Abstrich genommen.
© Vanessa Rachlé

Wer wird getestet? Wo und wie kann ich mich anmelden? Wie sicher ist der Test und wie geht es danach weiter? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur landesweiten Aktion „Tirol testet“ im Überblick.

⌚️ Wann und wo finden die Massentests statt?

▶️ Am Wochenende vom 4. bis zum 6. Dezember wird in ganz Tirol getestet – jede Person in ihrer jeweiligen Heimatgemeinde (Hauptwohnsitz).

▶️ Dabei ähnelt der Ablauf einer Wahl: Genutzt werden unter anderem Turn- oder Veranstaltungshallen und je nach Gemeindegröße sowie Kapazitäten wird an einem oder mehreren Tagen zu den Testungen eingeladen. Die Öffnungszeiten der Teststationen liegen zwischen 7 und 17 Uhr – die Gemeinden können im Endeffekt jedoch selbst entscheiden, an welchen Tagen und Öffnungszeiten sie testen. >> Alle Testlokale und Öffnungszeiten im Überblick

Weitere Infos zu "Tirol testet"

🌐 Im Internet. Die Website von Tirol testet wird laufend aktualisiert.

☎️ Per Telefon. Fragen rund um „Tirol testet“ werden auch über die kostenlose Hotline des Landes Tel. 0800/80 80 30 beantwortet.

⚠️ So laufen die Corona-Massentests in Innsbruck ab

😷 Wer kann sich testen lassen?

▶️ Alle Personen ab dem sechsten Lebensjahr, die in Tirol gemeldet sind (also mit Haupt-, Neben-, Zweitwohnsitz im Melderegister stehen), können sich kostenlos testen lassen, müssen aber nicht – der Test ist freiwillig.

▶️ Nicht möglich ist die Teilnahme für Personen, die innerhalb der letzten drei Monate positiv getestet wurden oder sich derzeit in Quarantäne befinden.

▶️ Auch bei grippeähnlichen Symptomen heißt es zu Hause bleiben und direkt beim Gesundheitstelefon 1450 anrufen.

▶️ Lehrer werden wie alle anderen an diesem Wochenende getestet, Polizeibeamte an einem Termin einige Tage später.

Weitere Test-Ausschlusskriterien:

  • Behinderung der Nasenatmung (beispielsweise, wenn bei geschlossenem Mund durch die Nase nicht frei geatmet werden kann wie bei Schnupfen, dem Zustand nach Verletzungen oder kürzlich erfolgter Operation in diesem Bereich, Polypen, Nasenscheidewandverkrümmung etc.)
  • Angeborene oder erworbene Blutgerinnungsstörung (bei Vorliegen einer Bluterkrankheit oder Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, ausgenommen Thrombo-ASS)
  • Weitere medizinische Fachinformationen

💶 Wie viel kostet der Test?

Der Test ist kostenlos (und freiwillig).

🤔 Warum soll ich mich ohne Symptome testen lassen?

▶️ Der Massentest zielt insbesondere auf jene ohne Symptome ab. Symptomlose Menschen können nämlich trotzdem positiv sein und das Virus an andere weitergeben, ohne es zu wissen.

▶️ Durch den breiten Test sollen jene, die unwissentlich ansteckend sind, bereits vor den Feiertagen isoliert werden. Ein normales Weihnachtsfest – im kleinen Rahmen – wird dadurch ermöglicht.

▶️ Auch der sogenannte R-Wert, der aussagt, wie viele Personen eine positiv getestete Person im Durchschnitt ansteckt, sinkt so.

▶️ Wer sich testen lässt, trägt zum Schutz der Gesundheit der Mitmenschen bei.

Screening-Station in Axams.
© Vanessa Rachlé

🎫 Muss ich mich anmelden und wenn ja, wie geht das?

▶️ Im Großteil Tirols muss man sich nicht anmelden. Man muss allerdings die per Post erhaltenen Unterlagen zur Teststation mitbringen, um drangenommen zu werden.

▶️ In einigen Gemeinden gibt es Ausnahmen und man muss sich vorher anmelden. Das Land Tirol empfiehlt, sich über die genauen Regeln zum Ablauf direkt bei seiner jeweiligen Heimatgemeinde zu informieren. >> Homepages und Kontaktdaten der Gemeinden im Überblick

▶️ Generell läuft es so ab: Jeder, der im zentralen Melderegister eingetragen ist, sollte im Laufe der Woche einen Brief mit einer Einladung zum Testen bekommen haben.

▶️ Dieser beinhaltet ein Testformular mit Strichcode und eine Datenschutzerklärung, die bereits zu Hause ausgefüllt werden sollen. Die Formulare müssen unbedingt zum Testlokal mitgebracht werden. Nur so kann eine Registrierung beim Eingang der Teststation erfolgen.

✉️ Was ist, wenn ich keinen Brief erhalten habe?

Generell gilt: Nur Personen, die im zentralen Melderegister erfasst sind, sind zur Testung zugelassen. Wer im Melderegister steht, aber trotzdem keine Verständigung samt Testformular erhalten hat, kann die Formulare im Internet herunterladen, ausdrucken und zur Teststation mitbringen:

🔬 Welcher Test wird durchgeführt? Tut das weh?

Es wird ein Antigen-Schnelltest durchgeführt. Dazu wird mit einem sogenannten Wattestieltupfer ein Nasen-Rachen-Abstrich genommen. Das dauert nur ein paar Minuten und ist zwar unangenehm, in der Regel aber nicht schmerzhaft.

💡 So funktioniert der Test: Im Gegensatz zum PCR-Test weist der Antigen-Schnelltest Proteinstrukturen des Virus nach. Das Verfahren ist einfacher, braucht keine großen Geräte, die Einschulung des Personals kann rasch erfolgen. Die Probe wird durch einen Abstrich im Rachen gewonnen und in eine Lösung gegeben, die auf einen Teststreifen getropft wird.

⏳ So schnell ist das Ergebnis da: Ein Ergebnis kann bereits nach 15 Minuten vorliegen.

Mit einem Tupfer wird der Nasen-Rachen-Abstrich genommen.
© Karl-Josef Hildenbrand

🤧 Was muss ich zum Test mitbringen?

▶️ Das ausgefüllte Testformular, die unterschriebene Datenschutzerklärung und einen amtlichen Lichtbildausweis.

▶️ Taschentücher, um sich vor und nach der Testung schnäuzen können. Zudem kann das Auge infolge des Abstrichs tränen – auch hier hilft ein Taschentuch.

☣️ Ist der Test sicher? Kann ich mich währenddessen infizieren?

▶️ Der Test birgt keine Gefahren für die Gesundheit. In den jeweiligen Lokalen wird ein Mund-Nasen-Schutz ebenso wie ein Ein-Meter-Abstand Pflicht sein.

▶️ Wie erwähnt, sollen außerdem Menschenansammlungen durch eine effiziente Abwicklung vermieden werden: Eingang und Ausgang sind bei den Teststationen voneinander getrennt, Freiwillige behalten die Situation im Auge.

📽️ Video | So funktioniert die Teststraße

🩺 Wer führt die Tests durch?

▶️ Insgesamt etwa 1000 Ärzte, Pfleger oder Sanitäter dürften bei der dreitägigen Testreihe im Einsatz sein, um Abstriche durchzuführen. Unterstützt werden sie bei der Abwicklung vom Personal der Landesverwaltung und der Gemeinden, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, dem Bundesheer und anderen Freiwilligen.

▶️ Pro Teststraße werden laut Angaben des Landes mindestens vier Personen nötig sein, die gleichzeitig im Dienst sind. Die Kosten für die bezahlten Arbeitskräfte übernimmt vorerst das Land, in weiterer Folge werden sie aber vom Staat beglichen.

📝 Tipps für den Test

  • Ruhe bewahren: Folgen Sie bei der Entnahme des Abstrichs den Anweisungen des Testpersonals. Bleiben Sie ruhig, halten Sie nicht die Luft an und atmen Sie normal weiter.
  • Ehrlich antworten: Wenn Sie das Testpersonal fragt, ob Sie z. B. Medikamente nehmen, Vorerkrankungen haben oder zu Nasenbluten neigen, antworten Sie ehrlich. Es ist zu Ihrem eigenen Schutz.
  • Dokumente mitbringen: Bringen Sie für die Anmeldung zum Test die zugeschickten Papiere und Ihren Ausweis mit.

📑 Wie geht es nach dem Test weiter?

▶️ Die entnommenen Proben werden nach der Auswertung entsorgt, das Testergebnis soll binnen weniger Minuten verfügbar sein. Wer positiv getestet wurde, wird per SMS, E-Mail oder Anruf informiert (je nachdem, welche Kontaktdaten angegeben wurden).

▶️ Positiv Getestete werden außerdem aufgefordert, sich sofort zu isolieren und einen PCR-Test in einer Screeningstraße durchführen zu lassen. Sie bekommen eine „Überweisungs-SMS“, die zur Einfahrt in eine der Screeningstraßen berechtigt. Die Screeningstraßen in Tirol haben am Wochenende vom 4. bis 6. Dezember 2020 bis 21 Uhr geöffnet. Die Screeningstraße in Lienz ist von 11 bis 12 Uhr sowie von 18 bis 20 Uhr geöffnet., um eine PCR-Testung durchzuführen zu lassen.

Wie funktioniert ein PCR-Test?

Das Virus besteht aus Oberflächenproteinen und Erbgut. Beim PCR-Test (Polymerasekettenreaktion) werden Erbinformationen des Coronavirus nachgewiesen. Die Probe wird durch einen Abstrich in der Nase oder im Rachen gewonnen. Im Labor wird sie gereinigt und die Erbinformationen in mehreren Schritten vervielfältigt.

▶️ Zunächst hatte es geheißen, jeder (auch negativ Getestete) würde im Anschluss über das Ergebnis informiert. Wegen IT-Problemen musste Tirol jedoch auf die Software des Bundes verzichten und die Abwicklung der Auswertung lief über das bewährte System bei der Gesundheitshotline „1450".

▶️ Neu ist nun, dass alle negativ getesteten Personen nur verspätet oder keine Benachrichtigung erhalten. „Somit können alle Personen, die innerhalb von etwa fünf Stunden nach der Testung keine Benachrichtigung erhalten haben, davon ausgehen, dass ihre Testungen negativ sind. Es sind dann für diese Personen keine weiteren Schritte zu setzen", erklärte der Projektleiter von „Tirol testet", Elmar Rizzoli, am Freitagvormittag.

▶️ Sollte der Test ungültig sein (wenn beispielsweise das Test-Kit kein Ergebnis anzeigt), werden die Betroffenen informiert. Sie können den Test gegebenenfalls wiederholen.

▶️ Unabhängig vom Testergebnis gilt es weiterhin ausdrücklich, die Vorsichtsmaßnahmen – Abstand, Mund-Nasen-Schutz, Reduktion sozialer Kontakte – einzuhalten und auf etwaige Symptome zu achten. (TT.com)

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