Innsbruck

Rollende Messstation in Innsbruck: Mit dem Rad Klimadaten in Erfahrung bringen

Sebastian Kupski vom Institut für Klima- und Energiekonzepte wird mit der rollenden Messstation bis Samstag durch Innsbruck radeln.
© Oblasser

In Innsbruck zeichnet eine rollende Messstation Wärme, Wind, Luftdruck und -feuchtigkeit auf. Damit wird auch der Wohlfühlfaktor gemessen.

Von Catharina Oblasser

Innsbruck – Dieses Fahrrad hat es in sich: Es kann alle gebräuchlichen Wetterdaten messen und aufzeichnen und mithilfe einer drehbaren Sonde auch die Wärmeabstrahlung vom Boden sowie jene aus den vier Himmelsrichtungen überprüfen. Noch bis Samstag ist Sebastian Kupski im Auftrag der Stadt in ganz Innsbruck unterwegs. Die Verhältnisse, die in der Nacht herrschen, und jene am frühen Morgen sind von besonderem Interesse. Die Daten, die Kupski mit seinem Hightech-Drahtesel einsammelt, werden in die Innsbrucker Stadtklima-Analyse einfließen.

Diesen nächsten Schritt Richtung klimafitte Stadt präsentierten gestern Bürgermeister Georg Willi und Stadträtin Uschi Schwarzl sowie Christine Schermer und Roman Strieder von den zuständigen Fachressorts der Stadtgemeinde. Den Vorteil der fahrbaren Messstation beschreiben Schwarzl, Schermer und Strieder so: „Man kann dadurch sehr kleinräumig einzelne Wärmeinseln aufspüren und so auf das Bioklima eingehen, also das, was man als gefühlte Hitze bezeichnet.“

In der Stadt ist die Temperatur im Zentrum höher als am Stadtrand. Damit die kühle Luft von den Berghängen möglichst ungehindert in die Innenstadt fließen kann, muss bei der Genehmigung von Baumaßnahmen auf diese Ströme Rücksicht genommen werden.

„Die jetzt erhobenen Daten fließen in die Stadtentwicklung ein“, sagt Uschi Schwarzl. „So wie man bei Bebauungsplänen zum Beispiel auf die Verkehrslage mit Zu- und Abfahrten achtet, werden künftig auch diese Klimadaten bei der Planung eine Rolle spielen.“

Die Fertigstellung der Stadtklima-Analyse ist für Frühjahr 2022 geplant. Das Ergebnis wird eine Hinweiskarte sein, welche planerische Empfehlungen für konkrete klimawirksame Maßnahmen enthält und auch Angaben, wo diese in der Stadt verortet werden sollen.

Die internationalen Herausforderungen durch den Klimawandel stehen weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadt Innsbruck, erklären Georg Willi und Uschi Schwarzl. Denn der Alpenraum ist von Hitze und ihren negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität deutlich stärker betroffen als andere Gebiete.

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