Tirol

Psychische Probleme: Ein Angebot für mehr Seelenheil

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Bei psychischen Problemen Hilfe suchen, fällt vielen schwer. Eine neue Veranstaltungsreihe möchte Hemmschwellen abbauen.

Von Irene Rapp

Innsbruck –Ja, psychische Probleme werden immer noch tabuisiert. Aber langsam findet ein Bewusstseinswandel statt. „Dass es so etwas wie eine Seele gibt, geht immer mehr in die Köpfe der Menschen hinein“, bringt es Barbara Haid, Vorsitzende des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie (TLP), auf den Punkt. 620 Mitglieder zählt der TLP, insgesamt gibt es im Land 800 eingetragene Psychotherapeuten.

Mit einem neuen Angebot unter der Leitung von Karl Hinteregger will die Interessenvertretung nun noch einen Schritt früher ansetzen. Am 13. Februar beginnt eine Vortragsreihe, in der Experten zu Themen aus den Bereichen Psychotherapie und Gesundheit sprechen werden. „Ein tolles Angebot, denn die psychosoziale Versorgung ist uns sehr wichtig“, betonte Gesundheits-Landesrat Bernhard Tilg bei der Präsentation am Montag in Innsbruck.

Dass Bedarf besteht, zeigen u. a. Zahlen der Tiroler Gebietskrankenkasse. „Von den 4,1 Millionen Krankenstandstagen im Jahr 2018 betrafen 530.000 psychische Krankheiten“, informierte TGKK-Direktor Arno Melitopulos. Oder mit etwas anderen Worten ausgedrückt: Bereits jeder 6. Krankenstandstag hat mit einer psychischen Erkrankung zu tun.

Rund 85 bis 120 Euro muss man übrigens für eine Stunde bei einem Psychotherapeuten auf den Tisch legen. Je nach Diagnose übernehmen die Krankenkassen den kompletten Betrag bzw. einen Teil davon. Allerdings „gibt es zu wenig ausreichend finanzierte Therapieplätze. Die Wartezeiten sind lang“, weiß Haid.

Bewährt hätten sich die Gruppentherapien: Dabei rücken mehrere Betroffene mit Psychotherapeuten ihren Problemen auf den Leib. Derartige Treffen gibt es in einigen Bezirksstädten, ein Weiterausbau ist geplant.

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