Neue Datenpanne

Millionen Facebook-Passwörter intern im Klartext gespeichert

Das Image von Facebook ist durch Datenskandale angekratzt.
© Imago

Die Passwörter hätten eigentlich auch für Facebook-Mitarbeiter unkenntlich sein müssen. Betroffene Nutzer der neuerlichen Daten-Panne sollen vom Unternehmen kontaktiert werden.

Menlo Park – Passwörter von vielen Millionen Facebook-Nutzer sind für Mitarbeiter des Online-Netzwerks im Klartext zugänglich gewesen. „Wir gehen davon aus, dass wir Hunderte Millionen Nutzer von Facebook Lite, Dutzende Millionen weitere Facebook-Nutzer sowie Zehntausende Instagram-Nutzer benachrichtigen werden“, erklärte das Unternehmen am Donnerstag.

Facebook habe keine Hinweise darauf, dass jemand intern missbräuchlich darauf zugegriffen habe, hieß es weiter. Die Passwörter seien auch für niemanden außerhalb des Unternehmens sichtbar gewesen.

Die betroffenen Nutzer sollen dennoch „als Vorsichtsmaßnahme“ benachrichtigt werden, obwohl es keinen Hinweis auf einen Missbrauch der Daten gebe. Die Passwörter hätten eigentlich auch intern unkenntlich sein müssen. Der Fehler sei bei einer Routine-Prüfung im Jänner aufgefallen. Er sei inzwischen behoben worden – Facebook machte keine Angaben dazu, wann genau. Facebook Lite ist eine abgespeckte Version für Nutzer des Online-Netzwerks in Regionen mit langsamen Internet-Leitungen.

IT-Experte: 20.000 Mitarbeiter hatten Zugriff

Kurz vor der Facebook-Mitteilung hatte der IT-Sicherheitsexperte Brian Krebs in seinem Blog von dem Fall berichtet. Er schrieb unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten Facebook-Insider, mehr als 20.000 Mitarbeiter des Online-Netzwerks hätten Zugriff auf die im Klartext gespeicherten Passwörter haben können. Insgesamt könnten 200 bis 600 Millionen Facebook-Nutzer betroffen sein.

Die Archiv-Dateien mit unverschleierten Passwörtern gingen bis ins Jahr 2012 zurück, hieß es bei Krebs weiter. Laut Logdaten hätten rund 2000 Entwickler rund neun Millionen interne Abfragen für Daten-Elemente gemacht, die ungeschützte Passwörter enthielten, schrieb der Sicherheitsexperte unter Berufung auf den Firmen-Insider. Facebook machte dazu zunächst keine Angaben. (APA/dpa)

Verwandte Themen