Spendenkonto für sich selbst: Hamburger Influencerin sorgt für Tumult im Netz
Louisa Dellert ist durch ihren Blog und Beiträge auf Instagram bekannt. Nun möchte sie Spendengelder sammeln, um sich ihr Dasein als Influencerin finanzieren zu können. Das löst bei ihren Followern Diskussionen aus.
Hamburg — Louisa Dellert ist auf sozialen Netzwerken bekannt. Auf ihrem Blog lässt sich unschwer erkennen, welche Themen für sie wichtig sind: Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Politik und Selbstliebe. Regelmäßig veröffentlicht sie Beiträge dazu auf ihrem Instagram-Account. Eine vor kurzem veröffentlichtes Video sorgt für große Meinungsverschiedenheiten, denn sie bittet darin um eine finanzielle Unterstützung für sich selbst.
Auf dem Social-Media-Profil der Hamburgerin sieht man, wie sich die „Aktivistin für das Gute" in verschiedenen Bereichen interessiert und engagiert. Sie informiert über das politische Geschehen in Deutschland und Europa, indem sie Politiker trifft und mit ihnen Interviews führt. Sie erinnert Urlauber daran, den eigenen Müll zu entsorgen und fordert sie auf, herumliegenden aufzusammeln, streikt für das Klima und macht auf artgerechte Haltung in Zoos und Aquarien aufmerksam. Das alles kostet Geld — und genau das ist der umstrittene Punkt.
Nicht genügend eigene Einnahmen
Dellert bekommt nur Geld für ihr Handeln, wenn die Kooperationspartner sie bezahlen. Viele Organisationen und Unternehmen wollen das aber nicht beziehungsweise hoffen auf ihre kostenlose Unterstützung. Andere Unternehmen, die ihr Kooperationen anbieten, möchte Louisa Dellert nicht annehmen, weil sie nicht mit ihren ethischen Werten überinstimmen würden. Die Influencerin betreibt auch einen Online-Shop, der aber nicht genug Umsatz bringt, um die ganzen anfallenden Kosten zu decken. Aus diesem Grund hat sie in einem Video nach finanzieller Unterstützung gefragt.
Manche ihrer Follower unterstützen sie bei ihrer Anfrage, andere werfen der Hamburgerin beispielsweise vor, unverschämt zu sein. „Ein junger gesunder Mensch bettelt ums Geld um sich sein Hobby zu finanzieren", heißt es dort. Auch neutralerer Kommentare sind zu finden: „Haben wir denn keine anderen Probleme??? Wer freiwillig spendet, der spendet und wer das nicht will, der lässt es eben." Louisa Dellert antwortet darauf, dass das Spendenkonto kein Dauerzustand sei. Schlussendlich kamen dann 7300 Euro binnen 24 Stunden zusammen. Was sie mit dem Geld bezahlt, führt Louisa Dellert in einem Posting vom 17. Juli auf. Aufgrund zahlreicher Hass-Postings entschied sich die Aktivistin dann am Donnerstag dazu, eine Social-Media-Pause zu machen. "Ihr Lieben, ich bin jetzt erstmal ein paar Tage "offline?. Nein, ich brenne nicht mit dem Geld durch. Ich brauche nur mal ein paar echte Menschen um mich herum", schreibt sie auf Instagram. (jam)