Lebenselixier Wasser hat in Osttirol Potenzial
Klaus Michor von Revital lud zum dritten Mal zu „integrativen touristischen Praxisgesprächen“ Fachleute ein. Diese zeigten sich von den unterschiedlichen Zugängen zum Lebenselixier Wasser begeistert.
Von Christoph Blassnig
Nußdorf –Es geht um Kommunikation, sagt Klaus Michor, Begründer von Revital Integrative Naturraumplanung. Zum dritten Mal hat Michor anerkannte Fachleute aus höchst unterschiedlichen Fachbereichen zu integrativen Praxisgesprächen nach Nußdorf eingeladen. „Darum nenne ich es auch integrativ“, erläutert Michor: „Jeder lässt die anderen an seinem Zugang zu einem bestimmten Thema teilhaben. So eröffnen sich ungekannte Denkweisen, die uns alle neu inspirieren.“ Das Thema Wasser und seine Bedeutung für den Tourismus habe die Teilnehmer spürbar besonders berührt. „Vermutlich, weil wir selbst zu 70 Prozent aus Wasser bestehen und uns das Lebenselixier Wasser alles Leben schenkt“, meint Michor. Osttirol sei gesegnet mit Wasserreichtum und dadurch entstandener Natur. Es gelte, dieses Potenzial zugänglich zu machen. Nicht als „entweder – oder“, sondern „sowohl – als auch“. Synergetische Lösungen, die Wirtschaft und Ökologie gleichermaßen zugutekommen, sehe er als Auftrag, so Michor.
Weltweit sind die Kleider von Modeschöpferin Eva Poleschinski auf den großen Laufstegen zu sehen. „Wasser ist für mich Inspiration. Daraus entspringen Ideen für Stoffdesigns, Kreationen und Volumen“, sagt die Designerin. Gemeinsam mit dem Fotografen Oliver Rathschüler nutze sie Wasser als bildsprachliches Element in ihren Kampagnen, „um Emotionen und Geschichten zu transportieren“. Der aus Osttirol stammende Bildhauer Gregor Pokorny veranstaltet Kurse, in denen er seine Teilnehmer zu Flüssen begleitet. „Jeder findet dabei seinen Stein und formt ihn nach seiner Vorstellung, die dadurch erst für andere sichtbar wird“, beschreibt der Künstler seinen Zugang. Inzwischen sei aus ihm ein begeisterter Geologe geworden, sagt Pokorny, während seine Hand über versteinerte Gaseinschlüsse in einer seiner Skulpturen streicht. „Daran sehe ich, wie wenig es braucht, um dem Menschen Ruhe, Einkehr und Erholung zu schenken“, erklärt Eckart Mandler, der schon vor Jahrzehnten einen Verbund von Wanderhotels gegründet hat und diese bis heute vertritt. Es brauche kein Spa und keine Events. „Wir schöpfen die Möglichkeiten des schonenden Umgangs mit Wasser und den Elementen bei Weitem nicht aus.“
Psychotherapeut Robert Michor hat die Tagungsteilnehmer zu einem Ausflug ins Debanttal eingeladen. „An einer Quelle profitieren wir von der Verlangsamung unserer Wahrnehmung“, sagt Michor. Die Resonanz von unterschiedlichen Wasserhabitaten auf die Seele sei spürbar, wenn man sich darauf einlasse, so der Therapeut. Der Zuspruch der anderen Teilnehmer habe ihn überrascht.