Gesellschaft

Kitzbühel trauert um Michael Horn

Michael Horn (78) ist am Samstag verstorben.
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Die „Stimme des Hahnenkamms“ ist verstummt: Michael Horn ist am Samstag im 79. Lebensjahr im Kreise der Familie verstorben.

Kitzbühel –Michael Horn, geboren am 9. Juni 1940 in Berlin-Wilmersdorf als Michael Killisch von Horn, kam bereits in seinem ersten Lebensjahr nach Österreich. Nach Pflichtschule und Matura studierte er in Innsbruck Wirtschaftswissenschaft. 1965 zum Diplom-Volkswirt graduiert, übernahm er 1966 die Direktion des Kitzbüheler Kurhauses und des Hallenbades „Aquarena“. Obwohl er bis zu seiner Pensionierung 2001 Kurhaus-Direktor blieb, übte Horn, der Mitglied der ÖVP war, eine Reihe weiterer Funktionen aus: Vorstands-Chef der Kur- und Moorbad Kitzbühel AG (1972–1986), die er später mit der Bergbahn AG Kitzbühel fusionierte, Vizebürgermeister (1974–1987), Nationalrat (1986–1990) oder Tourismusobmann (1998–2002), um nur einige zu nennen.

Seit 1958 gehörte Michae­l Horn dem Organisationskomitee der Internationalen Hahnenkammrennen (HKR) an, und zwar zunächst als stellvertretender sowie von 1960 bis 1973 und von 1982 bis 1984 als alleiniger HKR-Pressechef. 1963 setzte der damalige Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs (KSC), Kurt Beranek, ihn auch als Platzsprecher ein. Damit begann eine lange Karriere: Michael Horn war nun „die Stimme des Hahnenkamms“, ein Amt, das er bis zu seinem Abschied im Jahr 2008 ehrenamtlich ausübte. Er kommentierte und moderierte in dieser Zeit aber nicht nur 105 Hahnenkammrennen, sondern war auch Platzsprecher bei den Olympischen Winterspielen 1964 und 1976 in Innsbruck, bei den alpinen Skiweltmeisterschaften 1982 in Schladming, bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld 1985 und bei vielen Weltcup-Veranstaltungen auf der ganzen Welt.

Für seine Verdienste wurde Horn mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Verdienstkreuz des Landes und dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik.

Mit Michael Horn verliert Kitzbühel ein Original, der KSC ein Ehrenmitglied. Die Anteilnahme aller gilt der Familie, allen voran Gattin Christl und den drei Kindern mit ihren Familien. (TT, mz)

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