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Homophober Brief schlägt hohe Wellen: Fieberbrunner Wirt im Gespräch

Sind geschockt über das Schreiben, welches sie Montag erreichte: der Fieberbrunner Hotelier Michael Reiter (links) und sein Mann Markus.
© ZOOM.TIROL

Michael Reiter erhielt ein Schreiben mit schwulenfeindlichem Inhalt. Der Wirt des Gasthofs Eiserne Hand wollte sich das nicht gefallen lassen und veröffentlichte den Brief auf Facebook. Der Zuspruch ist enorm.

Fieberbrunn — Vier Sätze, zehn Zeilen, unvorstellbarer Inhalt. Ein Brief, adressiert an einen Fieberbrunner Gastronom sorgt in den Sozialen Netzwerken seit Dienstag für Entsetzen. Darin wird Michael Reiter homophob beleidigt, von „Ansteckungsgefahr" ist die Rede. Das wollte sich der Wirt des Gasthof Eiserne Hand nicht gefallen lassen und veröffentlichte das Schreiben und einen Aufruf zu mehr Respekt auf Facebook.

„Servus Michael, dass Du in der schwulen Szene unterwegs bist, ist uns allen längst bekannt gewesen", steht auf dem Blatt Papier, das Reiter per Post erreichte. Und weiter: „Wir Fieberbrunner werden auf jeden Fall dein Gasthaus meiden. Ansteckungsgefahr. Wir werden es auch so vielen Gästen wie möglich weiterleiten." Aufgegeben wurde der Brief in Saalfelden.

Der Wochenstart beginne mit „einer bösen Schocknachricht", schrieb Michael Reiter dann am Dienstagvormittag in einem Beitrag auf Facebook. Ihn und Ehemann Markus stimme das traurig. „Homosexuell zu sein ist nicht leicht, man kann daran auch nichts ändern und es ist auch nicht ,ansteckend', wie es in diesem Brief leider ohne jeglichen Personenbezug zu lesen ist." Aus Angst vor Übergriffen werde er Überwachungskameras am Gasthof anbringen, hieß es weiter. Er habe den Fall zur Anzeige gebracht. „Wir stehen zu uns und plädieren für Toleranz."

Reiters Beitrag schlug hohe Wellen. Bisher wurde er über 3000-mal geteilt. In 1400 Kommentaren solidarisieren sich Menschen überwiegend mit dem Wirt, sprechen ihm Mut zu. (bfk/TT.com)

VIDEO: Michael Reiter und sein Mann Markus im Gespräch

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