COP25

Klimaschutz-Index: Schweden siegt, Österreich rutscht ab

(Symbolbild)
© iStock

Das neue Schlusslicht sind die USA. Auch Österreich rutscht auf Platz 38 hinter Länder wie China und Brasilien ab – „zum Schämen“, heißt es etwa von Greenpeace.

Madrid – Der Klimaschutz-Index CCPI dreier NGOs hat mit den USA ein neues Schlusslicht, ganz vorne steht - wie schon 2018 - Greta Thunbergs Heimat Schweden. Auch 2019 blieben beim auf der COP25 präsentierten Ranking die „Stockerlplätze“ unbesetzt: kein Staat sei beim Klimaschutz vorbildlich genug. Österreich ist indes auf Platz 38. abgerutscht, schlecht schnitt man etwa im Bereich Klimapolitik ab.

Insgesamt 57 Staaten und die EU wurden beim am Dienstag auf der UN-Klimakonferenz vorgestellten „Climate Change Performance Index“ (CCPI) auf ihr Engagement in Sachen Klimaschutz geprüft, rund 350 Klima- und Energieexperten haben dabei mit ihrer Bewertung das Ranking der Umweltschutzorganisationen Germanwatch, NewClimate Institute und Climate Action Network Europe entschieden. Schweden, Dänemark und Marokko landeten demnach auf den Plätzen vier bis sechs, ganz unten findet sich erstmals die USA.

Österreich hinter China und Brasilien

Österreichs Abschneiden, das 44,7 von 100 Punkten erreicht hat, wird von heimischen NGOs erneut scharf kritisiert. Greenpeace stellte fest, dass man damit hinter Ländern wie China oder Brasilien gelandet ist. „Zum Schämen“ sei Österreichs Klimapolitik, sagte Greenpeace-Klimaexperte Adam Pawloff und „aus nichts, wird eben auch nichts. Seit Jahren steigen die klimaschädlichen Emissionen an, seit Jahren rührt die Politik keinen Finger“ - und dies müsse sich mit der nächsten Regierung ändern. Die Entwicklung der Emissionen, des Energieverbrauchs und die Klimapolitik seien Ursache für den 38. Platz.

Aktivistin Greta Thunberg bei der Klimakonferenz COP25 in Madrid. Ihre Heimat Schweden geht in Sachen Klimaschutz als gutes Beispiel voran.
© AFP

Während die durchschnittlichen Emissionen in der EU-28 seit 1990 um rund 22 Prozent gesunken sind, sind sie in Österreich um fünf Prozent gestiegen, stellte die NGO fest. Was die EU betrifft, so hat Polen, der Gastgeber des UNO-Klimagipfels im Vorjahr, Irland als den schlechtesten Mitgliedsstaat abgelöst, insgesamt fiel die EU um sechs Plätze zurück, das bedeutet Platz 22.

Dänemark als potenzielles Vorbild

Der WWF Österreich hob den zweitbesten EU-Staat des Rankings, Dänemark, als positives Beispiel für Österreich hervor. Die dortige Minderheitsregierung beschloss am vergangenen Freitag per Gesetz, bis 2030 die klimaschädlichen Emissionen um 70 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. „Heiße Luft hatten wir lange genug. Die letzten Regierungen haben Österreich in die klimapolitische Bedeutungslosigkeit geführt, da müssen wir rasch wieder heraus“, lautete der Kommentar von Karl Schellmann, Klima- und Energiesprecher vom WWF.

Bewertet wurden in dem seit 2005 jährlich veröffentlichten Index die vier Bereiche Emissionen, Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Klimapolitik von Industrie- und Schwellenländern. Ausschlaggebend ist dabei, inwieweit das Pariser Klimaziel erreicht werden und damit die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad gehalten werden kann. (APA)

Verwandte Themen