Kind im Brunnenschacht: Bohrungen zur Bergung haben begonnen
Vor einer Woche stürzte der Zweijährige in einen 110 Meter tiefen Schacht in Totalan. Nach Komplikationen und Verzögerungen konnten die Arbeiten an einem parallelen Schacht am Samstagnachmittag beginnen.
Madrid –Auf der Suche nach dem vor einer Woche in einen engen Brunnenschacht gefallenen Zweijährigen in Spanien haben Experten damit begonnen, einen parallelen Schacht zu bohren. Nach Komplikationen und Verzögerungen konnten die Arbeiten am Samstagnachmittag beginnen.
Er hoffe, dass der Schacht so schnell wie möglich fertiggestellt werden könne, sagte der leitende Ingenieur Angel Garcia Vidal. Experten rechnen mit rund 15-stündigen Arbeiten. Anschließend sollen Helfer in Handarbeit einen horizontalen Tunnel bis zu dem Bohrloch graben, in das der kleine Julen gefallen war. Dies soll nach Angaben des Fernsehsenders TVA etwa 20 Stunden dauern.
Der Zweijährige war nach Angaben seiner Familie am vergangenen Sonntag in der Nähe der andalusischen Gemeinde Totalan beim Spielen in das Loch gestürzt, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Der 110 Meter tiefe Erkundungsschacht mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern war nach Behördenangaben nicht markiert und ohne Genehmigung gebohrt worden.
Mit einem Großaufgebot versuchen die Einsatzkräfte seitdem in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit, den Buben zu finden und zu bergen. Geröll und Erde, die Julen bei seinem Sturz offenbar mit sich gerissen hatte, blockieren in etwa 70 Metern Tiefe das Loch, zudem ist es zu eng für die Bergungskräfte. Niemand weiß, ob Julen noch lebt. Nach spanischen Medienberichten hatten Julens Eltern 2017 bereits ein erstes Kind verloren, das an einem Herzfehler starb. (APA/AFP)