Italien

Rekordversuch endete tödlich: Drei Tote bei Rennboot-Unfall in Venedig

Das Rennboot verunglückte beim Rekordversuch kurz vor der Ziellinie.
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Vom Kreuzfahrtschiff bis zur Gondel – das Verkehrsaufkommen in Venedig ist chaotisch. Unfälle mit Booten sind da fast an der Tagesordnung. Bei einem Rekordversuch kollidiert nun ein Rennboot aus „unerklärlichen“ Gründen mit einem Wasserdamm. Dabei kommen mehrere Menschen ums Leben.

Venedig – Ein Rekordversuch mit einem Rennboot hat für drei Menschen in Venedig ein tödliches Ende genommen. Ihr Boot raste in der Nähe des Lido gegen einen Damm, wie die italienische Feuerwehr erklärte. Drei Leichen wurden aus der unter Wasser liegenden Kabine geborgen. Ein weiterer Mensch war über Bord gegangen und dabei schwer verletzt worden.

Laut Nachrichtenagentur Ansa war eines der Opfer ein italienischer Rennbootkonstrukteur und -fahrer, der versucht habe, einen Geschwindigkeitsrekord von Monte Carlo nach Venedig aufzustellen. Bei den beiden anderen Opfern soll es sich um einen weiteren Italiener und einen Holländer handeln.

Das Rennboot kann Geschwindigkeiten bis 130 Stundenkilometer erreichen. Es war am Montagmorgen in Monte Carlo gestartet und kurz vor der Ziellinie verunglückt. Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro sprach von einem „unerklärlichen“ Vorfall. Die zahlreichen Schiffe in Venedigs Lagune sind immer wieder ein Streitthema. Oft ereignen sich Unglücke mit Booten. So kamen letztes Jahr zwei Menschen bei einem Zusammenstoß eines Fischerbootes mit einem Motorboot ums Leben. Kurz danach starb ein Mensch bei starkem Wellengang. 2013 kam ein deutscher Tourist um, nachdem seine Gondel mit einem Wasserbus zusammengestoßen war.

Kritikern zufolge sind schlicht zu viele Schiffe unterwegs: Neben den Wasserbussen (Vaporetti) sind es unter anderem Wassertaxis, Gondeln und Motorboote. Darüber hinaus wird seit Jahren über die Kreuzfahrtschiffe gezankt, die durch die Lagune fahren. Zuletzt hatte ein riesiger Kreuzer ein Ausflugsboot an einem Anlegeplatz gerammt. Wie durch ein Wunder gab es nur Verletzte. (dpa)

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