Schnee und Hochwasser

Erstes Todesopfer in Kärnten, Sperre von Tauernautobahn aufgehoben

In Bad Kleinkirchheim im Bezirk Spittal wurde Mitte November ein Wohnhaus von einer Mure getroffen und fast völlig zerstört. Ein Mann wurde getötet.
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In Salzburg, Kärnten und Teilen der Steiermark kam zu massiven Schneefällen am Sonntag starker Regen hinzu. Für mehrere Gemeinden wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. DIe Lage war auch am Montagabend noch angespannt.

Salzburg, Klagenfurt, Graz – Die Unwetter haben am Montag in Kärnten ein erstes Todesopfer gefordert. Ein 79-jähriger Mann kam ums Leben, als sein Haus in Bad Kleinkirchheim von einer Mure getroffen wurde. In Bad Gastein wurde eine 79-Jährige bei einem Murenabgang schwer verletzt. Die Lage war in Salzburg, Oberkärnten und Teilen der Steiermark weiterhin angespannt, die Lawinengefahr teils extrem hoch.

Im Kärntner Bezirk Spittal/Drau blieb in einigen Gemeinden der Zivilschutzalarm aufrecht. Die Mölltal-Bundesstraße B106 bleibt noch tagelang gesperrt, teils bleiben auch die Schulen geschlossen. Zahlreiche weitere Straßen waren ebenfalls unpassierbar, auch die Tauernautobahn A10 war am Montag zwischen Spittal/Drau und Villach in Fahrtrichtung Süden gesperrt. Gegen 16.30 Uhr wurde jedoch wieder grünes Licht für den Abschnitt gegeben, vorerst war allerdings nur die Überholspur befahrbar. Auch die Tauernbahn fuhr nicht, das wird laut ÖBB auch noch einige Tage so bleiben. Teilweise herrschte Lawinenwarnstufe fünf.

Am Montagabend wurde die Zivilschutzwarnung für die Gemeinde Baldramsdorf (Bezirk Spittal an der Drau) aufgehoben. Weiterhin aufrecht blieben die Zivilschutzalarme in Mallnitz, Obervellach, Reißeck, Berg im Drautal und Feld am See. Die Bewohner sollen weiterhin in ihren Häusern bleiben. Ebenfalls aufrecht blieb die Zivilschutzwarnung in Flattach, teilte das Land Kärnten mit.

Große Schneemengen in Kärnten sorgen für Probleme.
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Weiters wurde beschlossen, die Verkehrssperren in Lavamünd mit 19 Uhr aufzuheben, auch das temporär verordnete Fahrverbot über die Draubrücke sollte um diese Uhrzeit aufgehoben werden.

Im Ortsteil Badbruck in der Gemeinde Bad Gastein im Salzburger Pongau ist eine Mure auf zwei Wohnhäuser niedergegangen.
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Zwei Frauen wurden von den Einsatzkräften gerettet.
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Im Gurktal standen am Montagnachmittag sämtliche Feuerwehren im Hochwassereinsatz. Es gab Überschwemmungen, dazu kamen Verklausungen und kleinere Hangrutschungen. Im gesamten Gurktal kam es zu Verkehrsbehinderungen. In Bad Kleinkirchheim wurde rund um jenes Haus, das von einer Mure zerstört wurde, eine Reihe weiterer Gebäude geräumt.

Leichte Entspannung in Salzburg

In Salzburg hat sich die Hochwassersituation und Erdrutschgefahr etwas entspannt. Allerdings waren noch einige Straßen und auch Gleise blockiert. Die inneralpine Bahnstrecke zwischen Hochfilzen und Bruck-Fusch im Pinzgau wurde um 14.00 Uhr eingleisig freigegeben. Auf der Straße nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten sind Bad Gastein und Hüttschlag im Pongau. Wieder erreichbar waren Zell am See und Saalbach im Glemmtal. Die Pinzgauer Straße B311 bleibt zwischen Schwarzach und Lend weiter gesperrt, eine Umfahrung ist über das Deutsche Ecke möglich. Das Gasteinertal ist über Zell am See und Bruck erreichbar.

Einsatzkräfte suchten im Pongau nach einer Frau in einem verschütteten Haus.
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Die Aufräumarbeiten und Sicherungsmaßnahmen liefen am Montag auf Hochtouren. Die Bezirkshauptmannschaft Zell am See hat das Bundesheer angefordert. Die Zivilschutzwarnung für Großarl wurde aufgehoben, für Muhr, Hüttschlag und Bad Hofgastein blieb sie noch aufrecht. Jene 79-Jährige Frau, die zwei Stunden nach einem Murenabgang in Bad Gastein aus ihrem zerstörten Haus befreit worden war, ist schwer verletzt, aber nicht in Lebensgefahr. In den Gebirgsgauen waren viele Güterwege und Forststraßen unpassierbar. Die Lawinengefahr in den Hohen Tauern und im Lungau ist groß, dafür sanken die Wasserstände der Flüsse.

Lage im Murtal weiter kritisch

Im oberen Murtal blieb die Lage am Montag kritisch. Mit dem Nachlassen des Starkregens zeigte sich das Ausmaß der Schäden: Muren und Schlammlawinen, überflutete Keller und hohe Pegelstände der Mur. Bereits in der Nacht auf Sonntag hatten 50 Personen in Stadl an der Mur (Bezirk Murau) ihre Häuser verlassen müssen. Im Bereich Stadl-Predlitz wurden Teile der Murtalbahnstrecke zerstört, der Gleiskörper der Murtalbahn wurde an einigen Stellen unterspült, an anderen von Muren verlegt. Auch Schienenersatzverkehr war nicht möglich. Die Mur entlang gab es bis Zeltweg zahlreiche Überflutungen. (APA, TT.com)

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