Kurz bedauert und respektiert Rückzug Lögers
Der ÖVP-Chef wurde laut eigener Aussage „letzte Woche darüber informiert“ und dankt dem Ex-Finanzminister für seine Arbeit. Wer in der kommenden Regierung das Amt übernimmt, ist nun offen.
Wien – ÖVP-Chef Sebastian Kurz bedauert den Rückzug von Ex-Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) aus der Politik. Löger hatte am Mittwoch seine Rückkehr in die Privatwirtschaft verkündet. „Hartwig Löger hat mich letzte Woche darüber informiert, nicht mehr als Finanzminister zur Verfügung zu stehen. Seine persönliche Entscheidung, die ich bedauere, ist zu respektieren“, erklärte Kurz dazu gegenüber der APA.
Der mit der Regierungsbildung beauftragte ÖVP-Chef, der seit dieser Woche Koalitionsverhandlungen mit den Grünen führt, lobte zugleich die „sehr erfolgreiche Arbeit“ von Löger als Finanzminister. „Wir haben erstmals seit 60 Jahren ein Nulldefizit erreicht und mittlere sowie kleinere Einkommen entlastet. Dafür möchte ich Hartwig Löger aufrichtig danken“, so Kurz.
Löger war zuletzt in der Casinos-Causa ins Visier der Ermittler geraten. Vorwürfe, wonach er vom kolportierten „FPÖ-Novomatic-Deal“ rund um Postenbesetzungen für den Casinos-Vorstand gewusst habe, wies Löger zurück.
Posten bleibt vorerst offen
Wer in der kommenden Regierung unter dem wahrscheinlichen Kanzler Kurz das Amt des Finanzministers oder der Finanzministerin übernimmt, ist nun offen. Auf ÖVP-Seite kämen dafür bisherige Minister wie Gernot Blümel, Margarete Schramböck oder neuerlich - wie im Falle Lögers - ein „Quereinsteiger“ aus der Wirtschafts- und Bankenszene infrage. Interesse an diesem Schlüsselministerium hatten zuletzt - für den Fall einer Regierungsbeteiligung - aber auch die Grünen angemeldet.
Kurz ließ sich dazu vorerst nicht in die Karten blicken. „Was die Zusammensetzung der zukünftigen Bundesregierung betrifft, werden die personellen Entscheidungen am Ende von Koalitionsverhandlungen getroffen“, so der ÖVP-Chef am Mittwochnachmittag. (APA)