Parteiausschluss

„Das tut weh“: Strache teilt in ZiB2 gegen die FPÖ aus, Nepp kontert scharf

Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wurde am Freitag aus der Partei ausgeschlossen.
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Der ausgeschlossene Ex-Parteiobmann kritisiert die „Vorverurteilungsmaschinerie“ und zeigt sich „enttäuscht“ von ehemaligen Weggefährten. Über ein Comeback entscheide er nach den Feiertagen. Der Wiener Parteiobmann Nepp sieht Strache in einem „Paralleluniversum“.

Wien — „Es ist damit ein wesentliches und wichtiges Kapitel in meinem Leben zu Ende gegangen", sagt Heinz-Christian Strache am Freitagabend nach seinem Parteiausschluss in der „ZiB2" des ORF. Den Ausschluss müsse man zur Kenntnis nehmen. Er kritisiert die Vorverurteilungsmaschinerie innerhalb der FPÖ und in Medien als Farce. Das Verhalten ehemaliger Parteikollegen sei „eine Enttäuschung, aber auch das Ende einer Täuschung". Viele die während seines Aufstiegs an seiner Seite waren, seien wohl „nicht immer ganz ehrlich" gewesen. Namen nennt Strache nicht, man könne sich diese denken.

Ehemalige Weggefährten hätten nun „zu allen Mitteln gegriffen" um ihn loszuwerden. „Und das tut weh", bedauert Strache. Auch den Umgang mit seiner Ehefrau Philippa, die aus dem FPÖ-Nationalratsklub ausgeschlossen wurde, kritisiert er scharf.

„Nie etwas Unredliches in Auftrag gegeben"

Zu den konkreten Vorwürfen der Spesenfälschungen bzw. — umwandlungen will Strache nichts sagen. Er werde die Vorwürfe gemeinsam mit den Behörden aufklären, er habe „nie etwas Unredliches in Auftrag gegeben". Strache spricht von einem „Ibiza-Netzwerk", welches das Ziel gehabt habe, ihn „politisch zu vernichten". Personen auch in seinem Umfeld seien offenbar involviert gewesen. „Ich bin wahrscheinlich in vielen Bereichen naiv gewesen und habe gewisse Fehlentwicklungen in meinem Umfeld nicht wahrgenommen", so Strache.

Über die Feiertage wolle er nun „Kraft tanken" und dann über ein politisches Comeback — möglicherweise in der neu gegründeten Wiener FPÖ-Abspaltung DAÖ — entscheiden. Auf der Straße habe er viel Zuspruch erhalten. Auch seine politischen Ambitionen betont Strache.

Nepp sieht Strache in „Paralleluniversum"

Der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp erklärte darauf im „ZiB2"-Gespräch, dass sich Strache offenbar in einem „Paralleluniversum befinde". Opfer sei einzig und allein die FPÖ. „Das ist so, wie wenn sich der Sprengmeister über die Detonation aufregt." (TT.com)

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