Erneut Parlamentskandidat in Afghanistan bei Anschlag getötet
Abdul Jabar Kahraman und vier weitere Personen kamen nach der Explosion einer Bombe in seinem Wahlkampfbüro in der südafghanischen Stadt Lashkar Gah ums Leben.
Kabul – Bei einem Anschlag auf eine Wahlveranstaltung in Afghanistan ist erneut ein Parlamentskandidat getötet worden. Abdul Jabar Kahraman sei nach der Explosion einer Bombe in seinem Wahlkampfbüro am Mittwochmorgen in der südafghanischen Stadt Lashkar Gah seinen Verletzungen erlegen, sagte die Provinzrätin Rasia Balutsh. Bei dem Anschlag seien zudem mindestens weitere vier Personen getötet worden.
Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Kahraman war zuletzt für die Provinz Helmand im Parlament und wollte sich seiner Wiederwahl stellen. In den Wochen vor den Wahlen wurden mit Kahraman mindestens zehn Kandidaten bei Anschlägen getötet. Laut den Vereinten Nationen wurden bis Ende September zudem 126 Zivilisten bei Anschlägen auf Wahlregistrierungsstellen, Wahllokale oder Wahlkampfveranstaltungen getötet und 240 weitere verletzt.
Am Samstag wird in Afghanistan mit mehr als drei Jahren Verspätung ein neues Parlament gewählt. Mehr als 2.500 Kandidaten, darunter rund 400 Frauen, kämpfen um 250 Sitze in der Wolesi Jirga (Haus des Volkes). Die Wahl war aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlrechtsreform mehrere Male verschoben worden. (APA/dpa)