Leiter von UN-Beobachtermission im Jemen beschossen
Beim Einsatz in der strategisch wichtigen hafenstadt Hudaida wurden Patrick Cammaert, Leiter der UN-Beobachtermission und sein Team beschossen.
Sanaa – Der Leiter der UN-Beobachtermission zur Überwachung der Waffenruhe im Jemen und sein Team sind beim Einsatz in der strategisch wichtigen Hafenstadt Hudaida beschossen worden. Patrick Cammaert und allen Mitarbeitern gehe es aber gut und sie seien in Sicherheit, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Donnerstag in New York.
Das Team, das mit den stärksten Sicherheitsmaßnahmen, die die UN habe, ausgestattet sei, habe gerade ein Treffen mit Regierungsvertretern verlassen, als die Schüsse fielen. Woher sie gekommen seien, sei noch nicht klar.
Im Jemen kämpft eine von Saudi-Arabien unterstützte Militärkoalition aufseiten der international anerkannten Regierung gegen die Houthi-Rebellen, die große Teile des Nordjemens besetzt halten und vom Iran unterstützt werden.
Die Mission solle fortgesetzt werden, sagte Dujarric. Cammaert rufe alle Beteiligten erneut zur Zurückhaltung auf.
Aus jemenitischen Sicherheitskreisen hieß es, dass die Houthi-Rebellen das UN-Team beschossen hätten, als dieses ein zerstörtes Gebäude in Hudaida inspiziert habe. Ein Sprecher der Aufständischen wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte stattdessen die Regierungskräfte und deren Verbündete, für den Beschuss verantwortlich zu sein.
Unter Vermittlung der Vereinten Nationen hatten sich die Konfliktparteien im Jemen erst vor wenigen Wochen unter anderem auf eine Feuerpause für das lange Zeit heftig umkämpfte Hudaida geeinigt. Die Stadt am Roten Meer ist für die Versorgung des Landes von zentraler Bedeutung. Erst am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat eine auf sechs Monate angelegte Beobachtermission beschlossen. Der ehemalige niederländische General Cammaert war bereits kurz vor Weihnachten mit einem Voraus-Team in den Jemen gereist. (APA/dpa)